Daten für KWP stammen nicht nur von der Kommune selbst, sondern auch von Energieversorgungsunternehmen, Schornsteinfegern und Industrieunternehmen: Dr. Dorothea Ludwig. Foto: IP SYSCON GmbH

Daten für den kommu­nalen Wärmeplan: Wer muss was liefern

von | 24. Oktober 2024

Für die kommunale Wärme­planung gilt in beson­derem Maße die alte Inge­nieur­weisheit: Ich kann nur verändern, was ich messen kann. Und dazu braucht man Daten. Die müssen theo­re­tisch von allen Wärme­ver­brau­chern kommen, also von Industrie, Gewerbe, Wohnungs­ge­sell­schaften und öffent­lichen Einrich­tungen. Diese Daten­mengen zu erheben und zu messen ist aber alles andere als trivial.

Das ab 2024 geltende Gesetz zur Wärme­planung und Dekar­bo­ni­sierung der Wärme­netze (WPG) zielt darauf ab, bis 2045 Raumwärme, Warm­wasser und Prozess­wärme treib­haus­gas­neutral zu gestalten. Bis 2030 sollen 30 % der Wärme in Netzen klima­neutral erzeugt werden, bis 2040 80 % und bis 2045 100 %. Für neue Netze ist seit diesem Jahr eine Mindest­quote von 65 % erneu­er­barer Wärme vorge­schrieben. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis Juni 2026, kleinere bis 2028 Wärme­pläne vorlegen.

Ein wesent­licher Bestandteil des Plans ist die starke Ausweitung der Fernwärme, die derzeit 14 % der deutschen Haushalte versorgt. Mit dem Ausbau soll der Anteil auf bis zu 20 % ansteigen, was den Anschluss von jährlich über 100.000 Gebäuden an Wärme­netze erfordert. Der Bund plant, bis 2027 rund 4,5 Milli­arden Euro für Planung, Umbau und Ausbau der Netze bereit­zu­stellen. Schät­zungen der Branche gehen davon aus, dass die Kosten bei gut 100 Milli­arden Euro liegen werden.

Das Ziel ist ehrgeizig. Möglich sind auch Anschluss­zwänge, die von den Kommunen erlassen werden können und von denen es in Deutschland bereits über 1000 gibt. In der Praxis heißt das: Erst wenn klar ist, ob man an ein Wärmenetz ange­schlossen wird oder werden kann, gibt es Spielraum für eine indi­vi­duelle Planung. …


Gekürzt. Geschreiben für ZfE – Zeit­schrift für Ener­gie­wirt­schaft, Ausgabe 03/​2024. Der voll­ständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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