Auch die Abwärme von Stahlwerken, wie hier bei Thyssen-Krupp in Düsseldorf, kann genutzt werden. Foto: ThyssenKrupp

Abwärme zwischen Pflicht und Gewinn

von | 2. April 2025

Die Nutzung von Abwärme in der Industrie verbessert die Ener­gie­ef­fi­zienz und reduziert Treib­haus­gas­emis­sionen. In vielen Produk­ti­ons­pro­zessen wird jedoch immer noch ein Großteil der Abwärme ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Mit dem richtigen Konzept kann diese Ener­gie­quelle sowohl technisch als auch wirt­schaftlich erschlossen werden. Das Ener­gie­ef­fi­zi­enz­gesetz (EnEfG) spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es Unter­nehmen dazu verpflichtet, Abwär­me­po­ten­ziale syste­ma­tisch zu erfassen, zu veröf­fent­lichen und möglichst effektiv zu nutzen.

Indus­trielle Abwärme ist in der Regel an die Lebens­dauer oder den Produk­ti­ons­zyklus des jewei­ligen Unter­nehmens gekoppelt. Schließt der Betrieb oder verändert sich der Produk­ti­ons­prozess, kann die Abwär­me­quelle wegfallen, was die Versor­gungs­si­cherheit etwa eines Fern­wär­me­netzes für externe Wärme­kunden gefährden könnte. Solche Risiken stellen die lang­fris­tigen Planungen und Vertrags­ge­stal­tungen vor Herausforderungen.

Auch die Konsistenz und Qualität der Abwärme kann Schwan­kungen unter­liegen, die der Art der indus­tri­ellen Produktion geschuldet sind. Neben der Tempe­ratur ist auch die Dynamik der Abwär­me­be­reit­stellung (Jahres‑, Monats‑, Wochen- und Tages­profile) entscheidend, da sie die Wirt­schaft­lichkeit der Nutzung beein­flusst. Dies erfordert zusätz­liche tech­nische Maßnahmen, wie die Inte­gration von Speichern oder ergän­zenden grund­last­fä­higen Wärme­quellen, um die Versor­gungs­si­cherheit zu gewährleisten.…


Gekürzt. Geschrieben für Energie&Management. Erschienen in der Ausgabe 4/​2025. Der voll­ständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo, dem Arti­kelkauf oder den verschie­denen Abonnement-​Paketen geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Die Energiewende findet auch in der Steuerzentrale jedes einzelnen Gebäudes statt – und vielleicht schon bald im Inneren eines alten Smartphones. Daran arbeiten Forschende des empa. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft steigen nicht nur die...

Kommunale Versorger in der Zwickmühle

Kommunale Versorger in der Zwickmühle

Die Wärmewende in Deutschland stockt – und das bleibt nicht ohne Folgen für die kommunalen Energieversorger, die auf Fernwärme setzen. Viele Stadtwerke stehen vor einem fundamentalen Problem: Die bestehenden Fernwärmenetze müssen erweitert und gleichzeitig...

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) hat sich schon die alte Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2045 soll die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in Deutschland klimaneutral erfolgen. Erste...

Verwalter, Gestalter, Digitalisierer

Verwalter, Gestalter, Digitalisierer

Die ESG-Vorgaben der EU, der steigende Druck zur Dekarbonisierung, ein immer älter werdender Gebäudebestand und neue technische Möglichkeiten – all das verändert die Aufgaben des Property Managers grundlegend. Die Bestandssanierung wird zur strategischen Kernaufgabe –...