Ein massiver Gletscherabbruch am Kleinen Nesthorn hat Teile des Walliser Dorfs Blatten verschüttet. Forscher sehen geologische Instabilität, hohen Wasserdruck im Gletschereis und klimatische Veränderungen als zentrale Ursachen.
Am 28. Mai 2025 verschüttete ein massiver Gletscherabbruch Teile des Walliser Dorfs Blatten. Auslöser waren Fels- und Schuttmassen, die vom Kleinen Nesthorn auf den Birchgletscher stürzten. Forschende der ETH Zürich haben das Gebiet am 1. Juni begangen und ihre Erkenntnisse in einem aktualisierten Faktenblatt zusammengefasst. Sie beschreiben ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: geologische Instabilität, Wasserdruck im Gletschereis und klimatische Veränderungen. Der Abbruch gilt mit Blick auf Volumen und Schaden als außerordentlich für die Schweizer Alpen.
Ein vergleichbares Ereignis hatte sich zuletzt im April 2024 am Piz Scerscen ereignet – allerdings ohne derart gravierende Schäden wie jetzt im Lötschental. Die ETH-Forschenden sehen in der Ansammlung großer Gesteinsmengen auf dem Gletscher die Hauptursache für die Destabilisierung. „Wir wissen, dass es schon vor dem Abbruch am Mittwoch mehrere Felslawinen gab und sich deswegen Gesteinsmassen auf dem Gletscher ansammelten”, sagt Daniel Farinotti, Professor für Glaziologie an der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). „Mit diesen Daten und unseren Kenntnissen versuchen wir Forschende, die Behörden zu unterstützen, die unter schwierigsten Bedingungen unglaubliche Arbeit leisten, um den Überblick über die Situation zu behalten und die Lage für die Menschen zu verbessern.” …
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