In Genf haben 1.400 Delegierte aus 183 Ländern über ein globales Plastikabkommen verhandelt – erneut ohne Einigung. Zwei Wissenschaftlerinnen ziehen Bilanz, erklären die Knackpunkte und fordern mehr Tempo für ein wirksames Abkommen.
Vom 5. bis 15. August 2025 verhandelten in Genf 1.400 Delegierte sowie 1.200 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft über ein UN-Abkommen gegen die Plastikverschmutzung. Der Handlungsdruck ist groß: Weltweit werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon laut OECD rund 60 Prozent für kurzlebige Produkte wie Verpackungen. Weniger als zehn Prozent des Kunststoffs werden recycelt, der Rest wird verbrannt, deponiert oder landet unkontrolliert in der Umwelt.
„Das wesentliche Ergebnis ist, dass es leider wieder zu keiner Einigung gekommen ist. Auch der zweite Textentwurf des Vorsitzenden fand keinen Konsens. Aus wissenschaftlicher Sicht war dieser zu schwach, um das Plastikproblem – die Verschmutzung, die Klimafolgen und die Auswirkungen auf die Gesundheit – wirksam zu bekämpfen”, so die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut (AWI). Trotzdem sei es besser, weiterzuverhandeln, um „ein starkes Abkommen zu erreichen, das dem Problem gerecht wird”. …
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