Industriepark Emmen. Foto: Emmtec

Getec übernimmt zweit­größten nieder­län­di­schen Industriepark

von | 25. August 2016

Der Ener­gie­dienst­leister Getec heat & power AG (Magdeburg) übernimmt den Indus­triepark Emmtec Industry & Business Park im nieder­län­di­schen Emmen von Nuon. Das gaben beide Unter­nehmen gestern bekannt. Der Kaufpreis bleibt geheim. 

Die Übernahme bedarf noch der kartell­recht­lichen Freigabe. Für die etwa 200 Beschäf­tigten der Emmtec B.V. gibt Getec eine Arbeits­platz­zusage. Alle Koope­ra­tionen und geschäft­lichen Verein­ba­rungen mit Dritten werden von der Getec-​Tochter Infra NL B.V. fortgeführt.

Der Umsatz der Getec-​Gruppe wird durch die Übernahme um 60 Millionen Euro jährlich steigen. Für 2016 strebt das Unter­nehmen einen Umsatz­sprung von 782 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro an. Die Übernahme des Indus­trie­parks vom nieder­län­di­schen Ener­gie­ver­sorger Nuon ist auch vor diesem Hinter­grund zu sehen.

Wachstum in Ener­gie­branche schwer

Zudem will Getec die im Juni verkündete Inter­na­tio­na­li­sierung forcieren und in Geschäfts­felder abseits der Energie diver­si­fi­zieren, da im Kern­ge­schäft und insbe­sondere in Deutschland nicht die Wachs­tums­po­ten­ziale erwartet werden, die für den avisierten Umsatz­sprung nötig sind.

Das Unter­nehmen hat bereits Erfah­rungen als infra­struk­tu­reller Dienst­leister in Gewer­be­parks in München und Zeitz. Sein Know-​how als Ener­gie­spe­zialist kann das Magde­burger Unter­nehmen beim Betrieb des Gas- und Dampfturbinen-​Kraftwerk (GuD) ausspielen, das mit einer elek­trische Leistung von 60 MW rund 200 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugt und den Emmtec-​Park versorgt.

Nuon macht sich schlank

Nuon will mit dem Verkauf offiziell sein Portfolio berei­nigen und sich aufs Kern­ge­schäft, den Ener­gie­ver­trieb und Netz­be­trieb, konzen­trieren. Damit folgt das Unter­nehmen der aktuellen Strategie von Konzern­mutter Vattenfall.

Mit 115 Hektar ist der 1952 entstandene Indus­triepark Emmtec der zweit­größte seiner Art in den Nieder­landen. Insgesamt arbeiten dort mehr als 1.300 Beschäf­tigte. Damit ist der Indus­triepark zudem einer der größten Arbeit­geber der Region. Er ist ausge­richtet auf Produktion und Verar­beitung von Polymeren auf Biobasis und ist hier führend in Europa.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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