Auch der Austausch von Ölkesseln wird weiterhin gefördert. Foto: intelligent-heizen.info Heizöl, Handwerk, Ölheizung, Heizungsbauer

Wider den Sanierungsstau

von | 8. August 2018

Keine steu­er­lichen Anreize, dafür ein weiterhin geför­derter Wechsel zum Brenn­wert­kessel – dieses altbe­kannte Instrument wird auch die nächsten vier Jahre die gängigste Option für die ener­ge­tische Sanierung sein.

Will Deutschland die EU-​Klimaziele bis 2030 erreichen, muss die Sanie­rungsrate auf ungefähr 1,7 Prozent klettern, so die Erkenntnis aus vielen Studien der letzten Jahre. Aktuell liegt sie derzeit gerade mal bei einem Prozent. Deswegen fordert der Verband auch neue Instru­mente für die Förderung, insbe­sondere steu­er­liche Anreize. …

Dabei ist der Hand­lungs­bedarf gerade im Wärme­markt groß. Erneu­erbare Energien kommen hier fast nur in Form von Holz­pro­dukte und seltener als Solar­thermie zum Einsatz. Die größten Einspar­po­ten­ziale liegen aber bei den knapp 21 Millionen Heizungs­an­lagen im Bestand, die für rund ein Drittel des Ener­gie­ver­brauchs verant­wortlich sind. Denn 13 Millionen Heiz­kessel sind veraltet.

Auch eine weitere Option wird in dieser Legis­la­tur­pe­riode nicht kommen: die Bepreisung von Brenn- und Treib­stoffen nach deren fossilen CO2-​Potenzial. Zwar gibt es dafür in der Politik viele Befür­worter. Im Koali­ti­ons­vertrag findet sich dazu jedoch nur wenig. Dort heißt es: „Mögliche Vorteile einer Umstellung künftiger gesetz­licher Anfor­de­rungen auf die CO2-​Emissionen werden wir prüfen. Die mögliche Umstellung soll spätestens bis zum 1. Januar 2023 einge­führt werden.“

Und: „Den EU-​Emissionshandel wollen wir als Leit­in­strument weiter stärken. Unser Ziel ist ein CO2-​Bepreisungssystem, das nach Möglichkeit global ausge­richtet ist, jeden­falls aber die G20-​Staaten umfasst.“ Heißt: Gut Ding will Weile haben. Zudem ist noch nicht geklärt, in welchem Maße sich fossile Brenn­stoffe, im Augen­blick und wohl auf längere Sicht nach Holz­pro­dukten die güns­tigste Alter­native am Markt, dadurch verteuert würden und wie das für sozial Schwä­chere abge­federt werden könnte. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 07/​2018 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Wie die Wär­me­wende den Fach­kräf­te­man­gel befeu­ert, zeigt Energieblogger-​Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Strom­aus­kunft.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Das Klima­schutz­gesetz ist durch! Und zwar komplett …

Das Klima­schutz­gesetz ist durch! Und zwar komplett …

Deutschland hat ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Die FDP war sich für nichts zu schade und drohte mit angeblichen Fahrverboten. Jetzt muss der Verkehrssektor nicht mehr selbst Treibhausgase einsparen. Fahrverbote sind etwas für den Kriegsfall oder Ölkrisen, nicht...