Biomethan wird aus Biogas in großen Anlagen aufbereitet und direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Foto: Verbio

Zukunfts­si­cherer Kraft­stoff Biomethan

von | 22. Januar 2020

Die Verkehrs­wende hinkt hinterher. Logistik, Schiff­fahrt und Luft­verkehr werden auch in Zukunft auf flüssige oder gasförmige Treib­stoffe ange­wiesen sein. Doch auch im Pkw-​Bereich wird die E‑Batterie nicht alle Probleme lösen. Hier rückt Biomethan in den Vorder­grund, auch wenn Erdgas als Treib­stoff in Deutschland bisher eher ein Nischen­dasein fristet. Doch der Kraft­stoff hat mehrere Vorteile.

Biokraft­stoffe sind aus dem aktuellen Treib­stoffmix nicht wegzu­denken – vor allem aufgrund ihrer Klima­bilanz. 2018 sparten Biodiesel, Bioethanol und Biomethan etwa 9,5 Millionen Tonnen CO2 ein – 20 Prozent mehr als noch 2017, so ein aktueller Bericht der Bundes­an­stalt für Land­wirt­schaft und Ernährung (BLE). …

Dennoch leiden diese Biokraft­stoffe der soge­nannten ersten Gene­ration, die aus Anbau­bio­masse herge­stellt werden, unter der Tank-​Teller-​Diskussion. Doch die Anteile von Kraft­stoffen aus Abfall und Rest­stoffen steigen, bei Biodiesel liegen sie aktuell bei etwa 36 Prozent. Für Biogas gilt das in noch viel größerem Maßstab. Dabei ist eine Nahrungs­mit­tel­kon­kurrenz gerade beim Grund­stoff für Biomethan kaum gegeben. Zum Einsatz in Biogas­an­lagen kommen meist Pflan­zen­reste und zum Teil Mais­pflanzen, die mit Gülle vergoren werden. Das entste­hende Biogas wird gereinigt und als Biomethan entweder direkt vor Ort verstromt oder ins Gasnetz einge­speist. So gelangt es auch zu den Erdgas­tank­stellen, von denen es noch gut 900 in Deutschland gibt. …

Stroh zu Biomethan

Eine weitere Methode ist die Herstellung aus Stro­h­ab­fällen. Der Biokraft­stoff­spe­zialist Verbio hat dazu innerhalb von fünf Jahren an seinem Standort Schwedt an der Oder eine Anlage errichtet, in der jährlich 40.000 Tonnen Stroh zu Biogas verar­beitet werden. Seit dem letzten Quartal 2019 wird das Gas komplett ins Erdgasnetz einge­speist. Die Poten­ziale für diesen Weg sind in Deutschland recht hoch. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Energie&Manage­ment. Erschie­nen in der Ausgabe 12÷2020. Der vollstän­dige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo, dem Arti­kel­kauf oder den verschie­de­nen Abonnement-​Paketen geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Membranen können Wasser­ma­nagement in Afrika verbessern

Membranen können Wasser­ma­nagement in Afrika verbessern

Der afrikanische Kontinent erlebt ein stetiges Bevölkerungswachstum. Das bringt Probleme bei der Bereitstellung von sauberem Wasser und ausreichender Energie. Eine vielversprechende Lösung könnte die Membrantechnologie bieten. Im internationalen Projekt "WE-Africa,...

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...