Werden nicht nur energetisch saniert, sondern auch intelligent ausgerüstet: Wohnblocks des smarten Quartiers in Jena-Lobeda. Foto: grafiker.org

Smart spart

von | 12. Mai 2021

Gebäude kann man mit smarten Tech­no­logien nicht nur intel­ligent steuern, sondern auch den Ener­gie­ver­brauch deutlich drosseln. Das macht sie nach­hal­tiger. Die größten Einspar­po­ten­ziale bieten Heizung und Trink­warm­wasser. Erste Anwen­dungen zeigen, wie man ganze Quartiere aus Smart Buildings formt – und das extrem energieeffizient.

Digi­ta­li­sierung, gerade der Ener­gie­technik, hat es in Deutschland nicht leicht. Der Smart-​Meter-​Rollout, also der verpflich­tende Einbau digitaler Strom­zähler, startete schon mit drei Jahren Verspätung. Im März 2021 zog das OVG Münster die Notbremse: Die vom Bundesamt für Sicherheit in der Infor­ma­ti­ons­technik (BSI) zerti­fi­zierten Gateways seien nicht markt­ge­recht und erfüllten nicht den gesetzlich gefor­derten Nutzen. Dabei wurden die Gateways nach jahre­langem Streit zwischen verschie­denen Branchen und BSI erst im Sommer letzten Jahres für die CLS-​Proxy-​Schnittstelle zuge­lassen. Nur dadurch waren sie überhaupt in der Lage, nicht nur die Strom­daten zu sammeln und weiter­zu­geben, sondern auch die von Heizung und Wasser.

Doch „gut Ding will Weile haben“ gilt hier nicht. Markt­be­ob­achtern war längst klar, dass sowohl Smart Meter als auch Gateways selbst mit der neuen Schnitt­stelle keineswegs markt­tauglich waren. Schon längst gibt es deutlich bessere tech­nische Lösungen, die auch erfolg­reich einge­setzt werden, so im Heizungs­be­reich, der für das Gros der Ener­gie­mengen in einem Gebäude verant­wortlich ist. Für ihn wäre ein smartes Messen ohnehin deutlich sinn­voller als der gesetzlich verordnete Rollout für den Strombereich.


Gekürzt. Geschrieben für Immo­bi­li­en­wirt­schaft. Der voll­ständige Beitrag erschien in der Nummer 05/​2021. Gratis testen unter https://​www​.haufe​-immo​bi​li​en​wirt​schaft​.de/

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Abwär­me­nutzung ermög­licht stabile Preise

Abwär­me­nutzung ermög­licht stabile Preise

Die Nutzung von Industrieabwärme zur Wärmeversorgung von Wohnquartieren ist eine nachhaltige Lösung – mit meist stabilen (und attraktiven) Preisen für Mieter und Verwalter. Besonders die Abwärme von Rechenzentren wird bisher kaum genutzt, obwohl die häufig nahe Lage...

Solider Gewinn und viel zu investieren

Solider Gewinn und viel zu investieren

VNG hat im vergangenen Geschäftsjahr 232 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Künftig stehen grüne Gase im Mittelpunkt der Transformation. Der Leipziger Energiedienstleister und Erdgasgroßhändler VNG AG hat im Geschäftsjahr 2024 ein bereinigtes operatives Ergebnis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...