Sollen Leipzigs ÖPNV individualisieren: Die London Caps von Flexa. Foto: LVB

Flexa für indi­vi­dua­li­sierten Nahverkehr

von | 22. März 2022

Die Elek­tro­mo­bi­lität allein kann die Verkehrs­pro­bleme in Ballungs­räumen nicht lösen. Eine Möglichkeit ist, den ÖPNV ein Stück weit zu indi­vi­dua­li­sieren, so dass Menschen aufs eigene Auto verzichten. Ein Projekt in Leipzig zeigt, wie das gehen kann.

Seit Oktober 2019 rollen die Flexa-​Kleinbusse durch Leipzig. Anfangs noch mit stan­dard­mä­ßigen Klein­bussen ausge­rüstet, ist das Design der Fahrzeuge nun mehr an das der Londoner Cabs angelehnt, die bis zu 6 Fahrgäste aufnehmen können. Im Gegensatz zu den klas­si­schen Buslinien hat Flexa deutlich mehr Halte­stellen – allein auf der Strecke zwischen dem S‑Bahnhof Wahren und dem S‑Bahnhof Wiederitzsch sind es 129 virtuelle Halte­punkte. Zum Vergleich: Bei den beiden Buslinien 88 und 87 liegt die Zahl im niedrigen zwei­stel­ligen Bereich (und zudem muss man mitunter noch bis zu zwei Mal umsteigen). Die Flexas halten hingegen fast vor jeder Haustür. 160.000 Fahrgäste nutzten seit 2019 den Service bisher.

Der Clou aber ist, dass die Bestellung des On-​Demand-​Dienstes komplett digi­ta­li­siert über eine eigene App erfolgt. Auch die klas­sische ÖPNV-​Auskunft ist in dieser App abrufbar. Diese beinhaltet natürlich alle Verbin­dungen im Mittel­deut­schen Verkehrs­verbund (MDV) mit sämt­lichen Leis­tungen der Leipziger Verkehrs­be­triebe (LVB). Die Tickets sind die gleichen wie für den Lini­en­be­trieb, können also über die Flexa-​App, über die LVB-​App Move oder direkt beim Fahrer erworben werden. Ein Ziel der LVB bleibt es jedoch, die Sicht­barkeit von Flexa auch in den anderen Auskunfts­ka­nälen des ÖPNV besser zu platzieren. …


Gekürzt. Geschrieben für stadt+werk. Der voll­ständige Beitrag ist in der Ausgabe 03/​04-2022 erschienen und kann hier nach­ge­lesen werden. Zum Abon­nement geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

1 Kommentar

  1. Lukas

    Tolle Sache – herz­lichen Dank für den Beitrag!

EnWiPo
EnWiPo
Membranen können Wasser­ma­nagement in Afrika verbessern

Membranen können Wasser­ma­nagement in Afrika verbessern

Der afrikanische Kontinent erlebt ein stetiges Bevölkerungswachstum. Das bringt Probleme bei der Bereitstellung von sauberem Wasser und ausreichender Energie. Eine vielversprechende Lösung könnte die Membrantechnologie bieten. Im internationalen Projekt "WE-Africa,...

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...