In Deutschland verlieren Energiekonzerne, die auf fossile Brennstoffe setzen, massiv an Wert. Die Aktie von RWE fiel binnen 5 Jahren von 58,65 Euro auf 22,28 Euro. EON gab im gleichen Zeitraum von 24 auf 14 Euro nach, EnBW von rund 37 auf 27 Euro.
Und Vattenfall, dessen Anteile als Staatskonzern nicht an der Börse gehandelt werden, musste im letzten Jahr eine Wertberichtigung von 23,8 Mrd. Schwedischen Kronen (rund 2,56 Mrd. Euro) vornehmen. Finanzexperten führen dies auch auf Carbon Bubble zurück. Damit ist gemeint, dass die Konzerne bereits einen Großteil der bekannten Reserven schon in ihren Bilanzen oder Haushalten verbucht haben, diese jedoch aufgrund der Klimaziele und der politischen Rahmenbedingungen nicht mehr verbrannt werden dürfen.
Die Grünen stellten nun eine Anfrage an die Bundesregierung, wie diese Risiken zu bewerten seien. Dabei berufen sie sich auf Analysten aus der Finanzszene. In der Anfrage heißt es:
So mahnt die britische Investmentbank HSBC explizit an, dass Investoren dieses Risiko noch einpreisen müssen, gerade weil es eine so langfristige Entwicklung ist (HSBC vom 25. Januar 2013 „Oil & carbon revistited“). Die Bank von England warnt Versicherungen explizit vor fossilen Geldanlagen und verweist auf die jährlich rund 700 Mrd. Euro für die Erkundung neuer fossiler Reserven (www.theguardian.com vom 3. März 2015 „Bank of England warns of huge financial risk from fossil fuel investments“).
Die Grünen stellen dabei insgesamt 36 Fragen, die Gefahren rund um Carbon Bubbles betreffen. Diese reichen von Finanzmarktrisiken über nicht ausreichende Rückstellungen bis hin zum Nichterfüllen der Klimaziele.
Wann die Regierung antwortet, ist noch offen. Interessant werden die Antworten allemal sein, da sie den existenziellen Zusammenhang von Finanzmarkt und Energiewirtschaft beleuchten müssen.
Vorschaubild: MONTANA
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