Der Eigenverbrauch von Solarstrom wird aufgrund schwindender EEG-Vergütung immer attraktiver. Nach Schätzungen des DIW wurden 2015 rund 3,4 Mrd, kWh eigenverbraucht. Das entspricht in etwa 8,4 % der gesamten Photovoltaiksstrom-Erzeugung in Deutschland. Die Wissenschaftler des Instituts suchen nun nach neuen Lösungsansätzen, wie dieser Eigenverbrauch optimal in den Strommarkt eingebunden werden kann, da er potentiell die Netze entlastet.
Sie empfehlen deswegen, durch Batteriespeicher und Nachfrageverschiebung den Eigenverbrauchsanteil erhöht werden. Der Eigenverbrauch berge dabei potentiell einige Vorteile für das Energiesystem als ein mögliches Instrument zur Förderung von Photovoltaik und Speichern. Außerdem könne durch eine stärkere Einbeziehung von Haushalten unter Umständen eine größere Bereitschaft zu aktivem Nachfragemanagement und Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden.
Doch dafür fehlten derzeit Anreize und optimale Auslegung und Betrieb der Anlagen. Derr derzeitige Staus könne dazu führen, dass Speicher unabhängig von Engpässen im Stromnetz betrieben und PV-Anlagen so dimensioniert werden, dass sie den Eigenverbrauch maximierten. Das würde das Stromnetz nicht. „Hier gilt es zu klären, wie groß diese Verzerrungen aktuell sind, und welche Verzerrungen in Zukunft vermieden werden sollten. Es werden mehrere Entwicklungsoptionen diskutiert, wie der PV-Ausbau und die aktive Beteiligung von Haushalten zur Erschließung von Flexibilitäts- und Effizienzpotentialen erreicht werden kann“, so das DIW.
Die Ansätze hierfür unterscheiden sich und sind teilweise mit erheblichem zusätzlichem Aufwand verbunden. Dazu gehören neben den bereits genannten:
- Fester Grundpreis für Netzkosten
- Leistungspreis für Netznutzung abhängig von maximaler Leistung
- Ende der Befreiung von Netzgebühren
- Sondertarife für Eigenverbraucher
Inwiefern der PV-Eigenverbrauch einen Teil zur Energiewende beitragen kann, hängt nach Meinung des DIW von der Ausgestaltung dieser regulatorischen Rahmenbedingungen ab.
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