Autogas soll nun noch bis 2022 steuerbegünstigt sein. Foto: Urbansky

Steu­er­ver­güns­tigung: Wie weiter mit Autogas

von | 23. März 2016

Lieber Leser:

Die aktuellen Entwick­lungen, die den Wegfall der Steu­er­be­gün­sitgung für Autogas schon ab 2019 zum Gegen­stand haben, finden Sie hier.

Eine Berechnung mit den ursprünglich geplanten
Steu­er­sätzen für Autogas ab 2018 findet sich hier.

Autogas bleibt, trotz leicht rück­läu­figer Bestands­zahlen (von 494.000 von 2015 auf 480.000 aktuell) der belieb­teste Alter­na­tiv­kraft­stoff in Deutschland. Seine Beliebtheit verdankt es vor allem der Steu­er­ver­güns­tigung. Bis 2018 noch gilt mini­mierten Steu­er­an­teils von 9,8 Cent je Liter. Ab 2018 wird er sich auf 22,3 Cent erhöhen. Damit liegt er immer noch rund zwei Drittel unter dem Steu­ersatz für Benzin.

Diese Pläne hat die Große Koalition bereits in ihren Koali­ti­ons­ver­trägen vereinbart. Die Frak­tionen von CDU/​CSU und SPD haben Ende Juni 2015 den Bundestag aufge­fordert, er solle die Ener­gie­steu­er­ermä­ßigung für Erd- und Flüs­siggas über 2018 hinaus verlängern. Ein entspre­chender Geset­zestext ist formu­liert, jedoch noch nicht verab­schiedet. Dies sollte eigentlich in diesem Quartal, also dem ersten des Jahres 2016 erfolgen. Doch davon scheint man noch etwas entfernt.

Dennoch hier eine kleine Renta­bi­li­täts­be­re­chung, die für andere Steu­er­sätze schon mal hier durch­ge­führt wurde:

  • Bei den derzei­tigen Steu­er­sätzen lohnt sich der Einbau einer LPG-​Anlage schon nach reichlich zwei Jahren bei 20.000 Kilo­metern Jahres­fahr­leistung (Preis­vorteil von 85 Eurocent bei einem durch­schnitt­lichen Verbrauch von 7 Litern auf 100 Kilo­metern und geschätzten Mehr­kosten von 2.500 Euro).
  • Wird der Steu­ersatz auf die geplanten 22,3 Cent angehoben, schmilzt der Preis­vorteil gegenüber Benzin auf 73 Eurocent. Die Amor­ti­sation träte hier nach rund 2,6 Jahren bei gleich­blei­bender Fahr­leistung ein.
  • Fällt der Steu­er­vorteil ganz weg, womit aber nicht vor 2025 zu rechnen ist, würde LPG nur noch um rund 20 Eurocent günstiger als Benzin sein (nach derzei­tigem Preis­stand). Eine Amor­ti­sation hier erfolgte dann erst nach rund 9 Jahren.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Tiefe Geothermie in Schwerin

Tiefe Geothermie in Schwerin

Die tiefe Geothermie kommt in vielen Gegenden Deutschlands als effizienter Baustein für die Wärmewende infrage. Doch einfach ist die Erschließung nicht. Wie ein Beispiel aus Schwerin zeigt, bedarf es einer intensiven Erprobung, einer vorausschauenden Planung und...

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energiewende – überall dort, wo Elektronen an ihre physikalischen oder wirtschaftlichen Grenzen stoßen und Moleküle unverzichtbar werden. Politische Programme sprechen vollmundig von einem Wasserstoffzeitalter. Der...

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energiewende – überall dort, wo Elektronen an ihre physikalischen oder wirtschaftlichen Grenzen stoßen und Moleküle unverzichtbar werden. Politische Programme sprechen vollmundig von einem Wasserstoffzeitalter. Der...

„Es entsteht ein echter Markt für Speicher”

Es entsteht ein echter Markt für Speicher”

Ein Gespräch mit Arne Weinig, Geschäftsführer von Tauber Energy, über Marktdynamik, Netzengpässe und pragmatische Wachstumsstrategien. springerprofessional.de: Sie sind eigentlich Spezialist für großflächige Photovoltaik – inzwischen spielen Batteriespeicher bei Ihnen...