Das UBA hat heute seine jährlichen Daten zur Umwelt veröffentlicht. Dabei wird auch ein Blick auf die Klimaerwärmung geworfen – schließlich und letztlich auch Existenzgrundlage des UBA.
Dort heißt es:
Der Klimawandel manifestiert sich bereits in langsam steigenden Durchschnittstemperaturen. Hinzu kommt eine veränderte Klimavariabilität, also stärkere Klimaschwankungen und häufigere Extremwetter-Ereignisse wie Stürme, Dürren oder Hitzesommer.
Die vermehrten Extremwetterereignisse werden allerdings nicht belegt. Wohl aus gutem Grund: Denn die lassen sich kaum nachweisen, da sie mit älteren Ereignissen verglichen werden müssten. Und das ist aufgrund der statistischen Daten unserer Vorväter kaum möglich. Die Rückversicherer der Welt jeden falls sehen das eher anders – und besonders das vom UBA herangezogene Jahr 2014.
Weiter im Text:
Der langfristige Temperaturanstieg im Frühling und im Sommer unterscheidet sich mit 1,3 °C bzw. 1,2 °C seit 1881 kaum vom Trend der Jahresmitteltemperaturen. Speziell die Jahre seit Ende der 1980er Jahre waren besonders warm. Die vier bisher wärmsten Frühjahre finden sich mit den Jahren 2014, 2011, 2007 und 2000 im 21. Jahrhundert, während der Sommer 2014 als 25-wärmster seit 1881 nicht besonders heraussticht.
Wir merken uns: 1,2 °C mehr unterscheidet sich kaum vom Trend.
Der Herbst zeigt ebenfalls einen von 1,2 °C seit 1881. Allerdings beruht die Erwärmung zu großen Teilen auf einem raschen Sprung in den 1920er Jahren. Seither sind die Herbsttemperaturen weitestgehend konstant geblieben. Nur der Herbst 2006 sticht als bei weitem wärmster Herbst seit Ende des 19. Jahrhunderts hervor.
Wir merken uns: 1,2 °C ist ein markanter, statistisch signifikanter Temperaturanstieg.
Im Winter findet sich mit 1,0°C ein etwas geringerer und statistisch derzeit auch nicht signifikanter Trend. Die Zeitreihe ist durch eine Häufung besonders kalter Winter und das Fehlen sehr milder Winter in der Mitte des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet. Die Jahre seit dem Ende der 1980er Jahre waren allerdings auch zu dieser Jahreszeit zumeist sehr mild.
Wir merken uns: 1,0 °C mehr ist kein signifikanter Trend.
Warum nun gerade der Herbst herhalten muss für eine Temperaturerwärmung, wissen wohl nur die UBA-Mitarbeiter. Ansonsten konstatiert ja selbst das UBA in seiner jahreszeitlichen Einschätzung, dass sich seit 1881 gar nicht so viel getan hat in Sachen Klimaerwärmung.
Das UBA hätte es auch bei seinem Fazit belassen können:
Das Jahr 2014 war global das wärmste Jahr seit 1881, dem Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen. Mit einer Mitteltemperatur von 10,3 °C war es auch das bisher wärmste in Deutschland beobachtete Jahr. Erstmals erreichte die Jahresmitteltemperatur einen zweistelligen Wert. Weltweit gehörten die ersten vierzehn Jahre des 21. Jahrhunderts durchweg zu den fünfzehn wärmsten Jahren seit 1881. Auch in Deutschland waren diese vierzehn Jahre im Mittel wärmer als jedes Jahrzehnt seit dem Beginn flächendeckender Aufzeichnungen im Jahr 1881.
Meine Position zur Klimaerwärmung findet sich übrigens hier.
Die UBA-Umweltdaten 2015 können hier heruntergeladen werden.
Vorschaubild: Globales Förderband der Meeresströmungen. Grafik: Brisbane /Wikimedia /unter Lizenz CC BY-SA 3.0
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