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2. Runde PV-​Gebote: Bleibt alles anders

von | 31. August 2015

Bei der zweiten Runde der PV-​Gebote gab es kaum Über­ra­schungen. Die heute veröf­fent­lichten Zahlen, die auf einer Anfrage der Grünen gründet, zeugen einmal mehr davon, dass Platz­hirsche, sprich sich gewerbs­mäßig um Photovoltaik-​Analgen kümmernde Wirt­schafts­un­ter­nehmen das Rennen machen. 

Die Bundes­re­gierung geht bei den einge­gan­genen 136 Geboten mit insgesamt 558.400 kW zu instal­lie­render Nenn-​Leistung von 2 Genos­sen­schaften, 4 natür­lichen und 2 anderen Personen aus. Der übergroße Rest also sind GmbH, AG und Co. zuzu­ordnen. Es wurden 33 Gebote mit insgesamt 159.735 kW vorläufig bezuschlagt. 

Damit verstärkt sich die Befürchtung, dass die Vielfalt der Akteure, die von der Bundes­re­gierung angeblich gewollt, ist, durch das Ausschrei­bungs­ver­fahren ad absurdum geführt wird. Das zeigt sich auch an den Mehr­fach­ge­boten. 15 Bieter haben für insgesamt 171.000 kW Leistung Mehr­gebote abgegeben, nur für 10.000 kW davon waren es natür­liche Personen. Genos­sen­schaften gingen das erst gar nicht an. Fünf Bieter haben letztlich Zuschläge für mehrere Gebote erhalten. Die Gebots­menge beträgt dafür insgesamt 52.794 kW. 

Auch bei der Anla­gen­größe geben die Wirt­schafts­un­ter­nehmen den Ton an. Bei Anla­gen­größen von mehr als 10.000 kW, sind Genos­sen­schaften gar nicht mehr zu verzeichnen, ebenso andere juris­tische Personen nicht. Hier domi­nieren die GmbHs in ihren verschie­denen Ausformungen.

Addiert man Zuschlags­mengen der Bieter, aus deren Angaben zu den Anteils­eignern oder Bevoll­mäch­tigten hervorgeht, dass sie mittelbar verbunden sind und mehr als einen Zuschlag erhalten haben, erhält man eine Gesamt­zu­schlags­menge von 116. 446 kW,

so die Bundes­re­gierung in ihrer Antwort. Oder: Fast drei Viertel der gesamten bezu­schlagten Leistung geht definitiv an Wirtschaftsunternehmen. 

Zwar hat sich gegenüber der 1. Ausschreibung die Form geändert, nicht jedoch die Ergeb­nisse. Bleibt also alles anders.

Der nied­rigste Gebotswert betrug in der 2. Runde der PV-​Auschreibungen übrigens 1 ct/​kWh, der höchste 10,98 ct/​kWh.

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Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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