Beratung soll mehr Energieeffizienz ins Heim bringen. Foto: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks

Althei­zungs­la­beling: Regierung rechnet mit 20 % mehr Austauschrate

von | 11. September 2015

Mit dem heute veröf­fent­lichen Gesetz­entwurf zum Altanla­gen­la­beling für Heizungen, das zum

Label für alte Heizungen. Grafik: Bundesregierung

Label für alte Heizungen. Grafik: Bundesregierung

1. Januar 2016 in Kraft treten soll, werden einige bisher nur vage bekannten Posi­tionen präzi­siert. Verga­be­be­rechtigt sind 

  • Heizungs­in­stal­la­teure
  • Schorn­stein­feger gemäß § 2 des Schornsteinfeger-Handwerkgesetzes
  • Gebäu­de­en­er­gie­be­rater des Handwerks 
  • Ausstel­lungs­be­rech­tigte nach § 21 Absatz 1 der Energieeinsparverordnung 

Die Kosten werden sich im Zeitraum von 2017 bis 2023 auf rund 63,3 Millionen Euro netto belaufen. Pro Anlage rechent die Regierung mit 8 Euro, die die Vergabe des Etiketts, für die Infor­mation des Eigen­tümers und für die Bean­tragung der Aufwands­ent­schä­digung beinhalten.

Kein Sofort­verkauf

Dabei sind im Rahmen eines ersten Über­prü­fungs­zyklus der Feuer­stät­ten­schau die Heiz­geräte mit Baujahr einschließlich 1994 und in einem zweiten Über­prü­fungs­zyklus die Heiz­geräte mit Baujahr einschließlich 2008 zu etiket­tieren. Ein Schorn­stein­feger, der das Label anbrachte, darf er innerhalb eines Zeitraums von sechs Kalen­der­mo­naten nach Anbringen des Etiketts mit dem jewei­ligen Eigen­tümer des Heiz­ge­rätes keine Gespräche über den Verkauf eines neuen Heiz­ge­rätes führen oder ihm ein entspre­chendes Angebot unterbreiten. 

Folgender Zeit­rahmen gilt:

Daten: BMWi

Die Bundes­re­gierung erhofft sich dabei eine Anhebung der Sanie­rungs­quote von 20 % von derzeit 3 auf dann 3,7 %. Statt nach 25 soll schon nach 20 Jahren der komplette Althei­zungs­be­stand einmal ausge­tauscht sein. Nach Bran­chen­meinung ist dieser Ausgangswert jedoch deutlich zu hoch. Ausge­gangen wird hier von einer Sanie­rungsrate von aktuell 1 %.

Die Regierung rechnet mit folgenden Einsparpotenzialen:

  • Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häuser: durch­schnitt­liche Endener­gie­ein­sparung von 15 Prozent und 3 600 Kilo­watt­stunden pro Jahr 
  • Mehr­fa­mi­li­en­häuser: durch­schnitt­liche Endener­gie­ein­sparung von 10 Prozent und 8 500 Kilo­watt­stunden pro Jahr angenommen. 

Damit könnten circa 21,2 Petajoule Heiz­energie und 1,6 Petajoule Strom kumuliert bis 2020 einge­spart werden.

Darüber hinaus könnten Hersteller sowie Heizungs­in­stal­la­teure, Schorn­stein­feger und Ener­gie­be­rater mit einem spürbar stei­genden Absatz bezie­hungs­weise Auftrags­vo­lumen rechnen. 

Allein im Bereich der Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häuser wird aufgrund der Maßnahme mit einem Inves­ti­ti­ons­vo­lumen von circa 2,1 Milli­arden Euro bis 2020 gerechnet. Für den Bereich Mehr­fa­mi­li­en­häuser werden ebenfalls zusätz­liche Inves­ti­tionen erwartet, die aller­dings noch nicht berechnet wurden. Ob dies tatsächlich so kommt, wurde an dieser Stelle schon bezweifelt.

Vorschaubild: Werden haupt­sächlich Althei­zungen labeln: Die Schoirn­stein­feger. Foto: Bundes­verband des Schornsteinfegerhandwerks

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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