Foto: Roth

Heiz­öl­tanks – sanieren oder neu installieren?

von | 13. Juni 2016

Ohne Tank keine Ölheizung. Mitunter schlummern in deutschen Kellern schon recht betagte Exemplare. Bei denen stellt sich grund­sätzlich die Frage: Sanieren oder Tausch? In aller Regel ist ein Austausch sinn­voller. Brenn­stoff­spiegel zeigt, welche Lösungen aktuell am Markt existieren.

Standard sind längst Batte­rie­tanks aus Kunst­stoff mit inte­grierter Rück­hal­te­ein­richtung. Daneben werden auch noch stand­ort­ge­fer­tigte Stahl­tanks angeboten, etwa von Oechssler, oder aus GFK, etwa von Haase. Dennoch machen die Batte­rie­tanks das Gros des Marktes aus. Sie können in aller Regel mitein­ander gekoppelt und somit auf den indi­vi­du­ellen Bedarf einer Immobilie abge­stimmt werden.

Auch bei der Größe hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Früher waren Tanks zwischen 3.000 und 5.000 Liter Fassungs­ver­mögen Standard. Dies hing mit dem hohen durch­schnitt­lichen Jahres­ver­brauch von 3.000 Liter für ein 140 Quadrat­meter großes Haus zusammen. Durch Effi­zi­enz­maß­nahmen und die Brenn­wert­technik sank der Bedarf deutlich auf Werte zwischen 1.000 und 1.500 Litern. An dieser Größe orien­tieren sich auch die meisten Tankbauer, hier liegt auch das größte aktuelle Absatz­vo­lumen. Bei GFK-​Spezialist Haase liegt das Durch­schnitts­vo­lumen mit 4.500 Litern jedoch deutlich darüber.

Der Vorteil älterer, größerer Tanks freilich bleibt augen­fällig: Gelingt deren Sanierung, kann sich der Betreiber in Zeiten wie diesen einen sehr günstigen Brenn­stoff­vorrat anlegen. Doch für die Sanierung gelten hohe Hürden. Und: Von sich aus sind Ölheizer nur schwer zum Austausch eines alten Tanks zu bewegen.

Sensi­bi­li­sierung schwierig

Zwar sind über 85 Prozent der Ölheizer mit der tech­ni­schen Zuver­läs­sigkeit ihrer Heizung und der Bevor­ratung im eigenen Tank „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“, so eine Umfrage vom Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) unter mehr als 1.000 Ölhei­zungs­be­sitzern. Aber genau diese Zufrie­denheit wiegt auch in Sicherheit. Deswegen denken viele Ölhei­zungs­be­sitzer nicht über einen neuen Tank nach – auch wenn dies ange­bracht wäre. Das IWO startete deshalb im zweiten Halbjahr 2015 gemeinsam mit Partnern einen Pilottest.

Für uns war es wichtig heraus­zu­finden, welche Angebote, Anreize, Kommu­ni­ka­ti­ons­kanäle und Werbe­mittel Ölkunden moti­vieren, sich mit der Moder­ni­sierung ihrer Anlage ausein­an­der­zu­setzen. Und welche Wege am Ende die höchsten Erfolgs­quoten zeigen“, erläutert Olaf Bergmann, der beim IWO den Markttest leitete.

Dabei kam heraus, dass die Anzahl und Qualität der persön­lichen Bera­tungs­ge­spräche beim Kunden die entschei­dende Voraus­setzung für Moder­ni­sie­rungs­auf­träge sind. Gleich­zeitig sollten diese unver­bindlich bleiben und keinen Druck erzeugen. Attraktive Zuschüsse oder Rabatte spielten ebenfalls eine Rolle, insbe­sondere als Türöffner. Dort, wo die Tankwagen-​Fahrer lediglich einen Info-​Flyer übergaben, ging die Resonanz gegen Null. Übrigens: Zu den Mängeln, die im Zuge der Beratung ans Tages­licht kamen, zählten Auffang­räume, alters­be­dingte Verfor­mungen und Verfär­bungen bei Kunst­stoff­tanks, fehlender Ausheber-​Schutz, veraltete oder falsch montierte Grenz­wert­geber und Korrosion bei Stahltanks. …


Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag nebst einer Markt­über­sicht zu Heiz­öl­tanks ist nur in der Ausgabe 06/​2016 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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