Im Dezember 2013 nahm die Markttransparenzstelle ihre Arbeit auf. Sie sollte für noch größere Transparenz bei den Tankstellenpreisen sorgen. Das hat sie mit Sicherheit geschafft. Doch es gab auch noch weitere Effekte.
Die Tankstellenpreise waren spätestens seit den 70er Jahre, als die Preismasten vorgeschrieben wurden, sehr transparent. Doch das genügte einigen Politikern nicht. Verbraucherbeschwerden über die Kraftstoffpreise gaben schließlich den Anstoß. Statt wie in anderen Ländern auf zeitlich fest gebundene Preise zu setzen, entschied sich das zweite und dann das dritte Kabinett Merkel für mehr Transparenz. Diese liegt auch im Namen der Markttransparenzstelle (MTS‑K, K für Kraftstoffe).
Jedes Jahr nun legt die MTS‑K einen Bericht vor. Neben der tatsächlich sehr guten Transparenz kann auch noch von einigen anderen, durchaus positiven Entwicklungen gesprochen werden, die von der Institution angestoßen wurden. Eine davon ist die extrem hohe Datendichte. So gut wie alle klassischen Tankstellen melden inzwischen die Preise. …
Und diese Datendichte wird auch genutzt. Inzwischen buhlen mehr als 50 zugelassene Verbraucher-Informationsdienste entweder per App oder Online-Plattform um die Gunst der Kunden, wenn es um die Vergleiche von Kraftstoffpreisen geht. Häufig werden diese Daten von den neuen Anbietern mit innovativen Dienstleistungen verknüpft (siehe auch „Das System läuft“).
Doch hat sich auch an der Preisbildung etwas verändert? Schließlich muss nun kein Betreiber mehr mühsam erspähen, was der Mitbewerber um die Ecke gerade an seinem Preismast macht. Ein Blick aufs Handy reicht dafür heute aus.
Unterschiede gibt es tatsächlich bei den Preisspannen zwischen dem durchschnittlichen Tagesniedrigst- und ‑höchstpreis in einer Stadt. Die haben sich vergrößert und liegen bei 23 bis 29 Eurocent. Wenn man die teuersten fünf Prozent der gemeldeten Tankstellenpreise an jedem Tag bei der Berechnung unberücksichtigt lässt, liegen sie bei 17 bis 23 Eurocent je Liter E5. …
Diesen Zyklus beschreibt die MTS‑K wie folgt: „Ab etwa 6 Uhr fallen die über Nacht relativ hohen Preise bis zur Mittagszeit. Um die Mittagszeit steigen die Preise in vergleichsweise geringem Umfang an. Bis zum Abend fallen die Preise dann wieder bis zu ihrem Tief ab etwa 18 Uhr. Spätestens ab 21 Uhr steigen die Preise überwiegend ganz deutlich an. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch zu beobachten, dass die Durchschnittspreise verschiedener näher betrachteter bekannter Marken in der Zeit von 6 Uhr bis 21 Uhr deutlich näher beieinander lagen als in der Zeit von 21 Uhr bis 6 Uhr. In der jüngeren Vergangenheit hat das Bundeskartellamt darüber hinaus auch eine weitere Preiserhöhung in der Mittagszeit ausgemacht.“
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 12/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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