Interview mit Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes
Brennstoffspiegel: Wie hoch ist die Abdeckung der Melder am gesamten klassischen Tankstellenbestand?
Mundt: Wir gehen davon aus, praktisch 100 Prozent der klassischen Tankstellen erfasst zu haben. Von den erfassten Tankstellen sind etwa 95 Prozent auch verpflichtet, ihre Preise zu melden. Der Rest sind Befreiungsfälle. Eine Befreiung kann z.B. beantragt werden, wenn die Absätze unter 750 m³ liegen.
Welches sind die atypischen Tankstellen?
Das sind etwa Tankstellen bei Mineralölhändlern, Speditionen, Autohäusern, Werkstätten, Baumärkten oder Agrarhändlern. Auch wenn diese häufig eher geringe Absätze haben, hängt eine Befreiung immer noch davon ab, ob überhaupt ein Befreiungsantrag gestellt wird. Sie sind daher nicht deckungsgleich mit den Befreiungsfällen.
Kennen Sie deren Motivation, weil diese ja preislich meist etwas teurer sind und von dem System MTS‑K ja eher nicht profitieren würden?
Darüber, warum die betreffenden Unternehmen Kraftstoffe überhaupt Dritten anbieten, kann ich nur spekulieren. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Ihre Annahme, dass diese meist etwas teuer seien, überhaupt zutrifft. Häufig kommen in diesen Fällen ohnehin vorhandene Tankanlagen in Verbindung mit Tankautomaten zum Einsatz. Jedenfalls erleichtert die MTS‑K die Auffindbarkeit erheblich. …
Was sind die innovativen Konzepte, denen Verbraucher-Informationsdienste folgen?
Das sind teilweise noch Geschäftsgeheimnisse. Wir kennen die Businesspläne der Anbieter und da sind interessante Ideen dabei. Die Informationsdienste unterscheiden sich ja schon heute; manche weisen über die einfache Abbildung des Preises hinaus z.B. Trends aus oder geben Tankempfehlungen. Interessant erscheinen mir auch Verknüpfungen mit Navigationssystemen. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 12/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht
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