Interview mit Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbandes Geothermie
E&M: Was sind derzeit die großen Hemmnisse für die tiefe Geothermie?
Knapek: Das Geld ist es schon mal nicht. Allein in Niedersachsen gibt es 14 Machbarkeitsstudien, die könnten alle realisiert werden. Das große Problem ist die Absicherung der Bohrungen. Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden, der Schweiz oder in Frankreich gibt es Fonds, die den Bohrer, falls er nicht fündig wird, entschädigen. So was bräuchten wir in Deutschland auch. Das gab es hier auch schon mal, und zwar in den 70er Jahren für Öl- und Gasbohrungen. …
Was macht dann das liebe Geld, das investieren möchte?
Ganz einfach, das geht in Projekte, die schon gebohrt sind, wo also die Gewinnchancen klar einzuschätzen sind.
Wer wäre denn für einen solchen Fond verantwortlich?
Die Politik. Die muss sich überlegen, ob sie die tiefe Geothermie will. Wenn sie das für sich mit „Ja“ beantwortet, kann man einen Masterplan erstellen, wie man wann wohin will. Unsere niederländischen Nachbarn haben das vorbildlich durchexerziert. In Deutschland hat man sich bisher gegen einen Masterplan oder eine Roadmap – übrigens auch bei der Energiewende insgesamt – entschieden. Uns fehlt ganz einfach eine kräftige Aussage der Politik. …
Wer trägt denn dann die derzeitigen Projekte?
Das sind Kommunen, wenn sie die nötigen finanziellen Mittel haben, oder Unternehmen wie die RAG Wien, die meist aus der Exploration von Öl und Gas kommen, also die entsprechenden Erfahrungen haben und die Risiken gut einschätzen können. Allerdings: Die Technologie ist noch jung. Da gäbe es vieles zu verbessern. …
Gekürzt. Geschrieben für Energie&Management. Erschienen in der Ausgabe 3/2019. Der vollständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
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