Flüssiggas ist gerade in ländlichen Gebieten immer eine Alternative zu Heizöl. Aktuell wechseln sehr viele deutsche Eigenheimbesitzer von Heizöl zum sauberen Flüssiggas. Es lässt sich gut transportieren, hat eine hohe Energiedichte und gegenüber Heizöl einen Vorteil: Es ist nicht umweltschädlich. Flüssiggastanks können also auch in Hochwassergebieten mit den entsprechenden Sicherungen verbaut werden.
Flüssiggas wird zu Heizzwecken in den gleichen Kesseln wie Erdgas verbrannt. Sie werden nur hinsichtlich der Düsen leicht modifiziert. Stand der Technik sind Brennwertkessel, die einen Wirkungsgrad von 96 % erreichen und zudem die Abwärme des während des Verbrennungsprozesses entstehenden Wasserdampfes nutzen. Seit 2017 sind sie quasi die einzig mögliche Form bei Neuinstallationen und Bestandssanierungen, Gas zu Heizzwecken einzusetzen. Die bisher dominierende Niedertemperaturtechnik wird dadurch nach und nach abgelegt.
Während bei Erdgas Kosten für den Anschluss anfallen, sind dies bei Flüssiggas die Kosten für den Flüssiggastank. Dieser ermöglicht eine weitgehend zeit- und preisunabhängige Bevorratung. Die Größe des Tanks richtet sich nach der zu beheizenden Fläche. Bei Wohnflächen bis 125 Quadratmetern werden in aller Regel 2.700 Liter gewählt, bei Größen darüber 4.850 Liter Flüssiggas fassende Tanks.
Diese Tanks stellen eine Investition dar, weswegen es am Markt mehre Modelle gibt, die hier kurz vorgestellt werden sollen.
1. Miettank
Der Gastank wird von einem Flüssiggasanbieter, der meist auch der Flüssiggaslieferant ist, gemietet. Die Vorteile liegen in der fehlenden Anfangsinvestition, einer günstigen Miete und einem festen Ansprechpartner in Sachen Technik. Zudem liegen die Betreiberpflichten für die Wartung beim Vermieter. Allerdings ist es aufwendig den Lieferanten zu wechseln, etwa, wenn andere Anbieter günstigere Preise haben.
2. Kauftank
Hier wird der Tank durch den Flüssiggasnutzer selbst erworben. Ihm obliegen alle Betreiberpflichten bis hin zur Wartung. Zudem ist das Kapital für den Erwerb des Gastanks fest gebunden. Allerdings kann der Kunde frei wählen, welcher der Flüssiggasanbieter seinen Tank befüllen darf.
3. Contracting
Hier übernimmt ein Contractor alles rund um die Flüssiggasheizung. Der Nutzer zahlt einen festen Preis, in dem Wartung, Betrieb und Brennstoffkosten enthalten sind.
Welches dieser Modelle sich am besten eignet, muss eine individuelle Prüfung der zu beheizenden Immobilie und der wünsche des Interessenten ergeben.
Eine weitere Frage, die geklärt werde muss ist die der Aufstellung. Diese erfolgt fast immer außerhalb eines Gebäudes entweder oberirdisch, halboberirdisch oder unterirdisch. In jedem Fall muss der Flüssiggastank gut gegründet werden, da er im befüllten Zustand mehrere Tonnen wiegt.
Sind die Tanks installiert, müssen sie alle zwei Jahre äußerlich durch eine Befähigte Person nach Betriebssicherheitsverordnung geprüft werden. Alle zehn Jahre ist eine Innere Prüfung und die aller Rohrleitungen vom Tank bis hin zur Heizung nötig.
Ist eine Flüssiggasanlage inklusive Flüssiggastank erst einmal installiert, kann sie auch zu Kochzwecken genutzt werden. Die dafür nötige Technik entspricht ebenfalls der für Erdgas.
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