Das Reaktorunglück von Fukushima ist nach wie vor präsent – nicht nur durch den deutschen Atomausstieg. Vor Ort, in Japan, rückte die Katastrophe einen Energieträger in den Vordergrund, der flexibel, mobil und dezentral einsetzbar ist: Flüssiggas.
Eine japanische Firma entwickelte ein System, bei dem Flüssiggas mit Luft gemischt und so auf den Brennwert von Erdgas gebracht wird. Diese Mischung wird etwa in Krankenhäusern eingesetzt, die von der Erdgasversorgung abgeschnitten sind.
Entwickelt wurde das PA benannte Gerät von der Firma Ito und ist inzwischen auch in Europa zugelassen und erhältlich. Dabei wird reines Propan mit Luftdruck und Luft auf die Qualität von synthetischem Erdgas (SNG – für Synthetic Natural Gas oder Substitute Natural Gas) gebracht. SNG entsteht sonst bei verschiedenen Syntheseprozessen, denen Biomasse oder Kohle zugrunde liegen. SNG bedarf hinsichtlich der Verbrauchsgeräte keinerlei technische Anpassung. Es kann also sofort verwendet werden.
Das Gerät passt in den Kofferraum eines Autos und kann so, genau wie das Propan, mit Kraftfahrzeugen an den benötigten Einsatzort gebracht werden. Dort kann es zu Heiz- oder Kochzwecken verwendet werden und den Vorteil seiner hohen Energiedichte voll ausspielen.
Qualitätsvergleich durch Wobbe-Index
Durch das Erreichen der Erdgasqualität, die mit dem Wobbe-Index gemessen wird, können vor Ort vorhandene Infrastrukturen wie Erdgasanschlüsse, aber auch die Endgeräte mit den entsprechenden auf Erdgas eingestellten Brennern genutzt werden. Das war bei Fukushima der Fall. Bei der Katastrophe 2011 wurde die dortige Erdgasinfrastruktur komplett zerstört. Krankenhäuser, Altenheime, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, die für das Überleben notwendig waren, standen plötzlich ohne Wärmeversorgung da. Mithilfe des von Ito entwickelten Gerätes wurde jedoch in kürzester Zeit bei einigen Krankenhäusern sowie für Notküchen eine Ersatzversorgung aufgebaut.
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Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 08/2019 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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