Interview mit Michael Bartenstein, Key Account Manager Homecharge GmbH.
Meines Erachtens ist die Politik gefragt, Forschung, Energieversorger sowie die Technikzulieferer zu befähigen, eine sinnvolle Speicherinfrastruktur zu implementieren..
Am 16./17. September 2019 startet die erste EAST Energy And Storage Technologies exhibition & conference im CongressCenter der Erfurter Messe. In loser Folge interviewt im Vorfeld AKTUELLES Redner, die in den verschiedenen Workshops mit ihren Themen zum Gelingen der EAST beitragen. Heute gelten die Fragen Michael Bartenstein, der im Worksop Sektorübergreifendes Energiemanagement über Homecharge – Konzept für innovatives und netzdienliches Laden von Elektrofahrzeugen berichtet.
Können Sie das Forschungsvorhaben sMobiliTy bitte genauer erläutern?
Bartenstein: sMobility beabsichtigte zu zeigen, wie durch die informationstechnische Verbindung unterschiedlicher Sektoren innovative Unterstützungsdienste für Elektrofahrzeuge möglich werden.
Ein Beispiel war die Entwicklung eines Konzeptes für netzdienliches Laden im Bereich von Ein- und Zweifamilienhaussiedlungen. Dieses Konzept konnte unter Nutzung des §14a EnWG zeigen, das Netzausbau durch Elektromobilität vermieden bzw. stark reduziert werden kann. Die erfolgreiche Erprobung im Rahmen des Forschungsprojektes führte dann zur Gründung der Homecharge GmbH.
Wie sieht das Leitbild der Homecharge GmbH aus und welche Produktpalette stellen Sie ihren Kunden zur Verfügung?
„Innovativ.Günstig.Netzdienlich“ umschreibt unser Konzept, mit welchem wir sinnvolle Ladeinfrastruktur für Energieversorger anbieten, die Ladeleistungen von 3,7 über 11 bis hin zu 22 kW AC bedienen und, mittels vom Energieversorger definierten Tarifen und ggf. Sperrzeiten, einen fortwährenden Preisvorteil bei geringen Einstiegskosten für den Endverbraucher bieten.
Auf der Internetseite wirbt das Unternehmen mit Elektromobilität als neuem Absatzmarkt für Energieversoger. Welche Bedeutung hat dieser neue Absatzmarkt aus ihrer Sicht?
Mit der Zäsur im Bereich der Mobilität, die den klassischen Stromvertrieb zum allumfassenden Energieversorger – sprich auch „Treibstofflieferanten“ – macht, werden Energieversorger per se einen erhöhten Absatz an Strom pro Zähler verbuchen können, welcher sich nach aktuellen Schätzungen bis zu 4.000 kWh per annum belaufen wird. Skaliert auf die Zahl der Haushalte mit E‑Fahrzeugen, spricht diese Zahl für sich.
Welche Relevanz besitzt innovatives und netzdienliches Laden von Elektrofahrzeugen ihrer Meinung nach im Gesamtkontext der Energiewende?
Aufgrund der genannten Stromabsatzzahlen ist die Thematik nicht nur für die Energiewende von Relevanz, sondern eben auch für die Richtlinien zur Einhaltung der CO2-Reduzierung im Bereich der Mobilität. Beide Bereiche sind bekanntermaßen nicht losgelöst voneinander zu denken, so dass eine sinnvolle und wirtschaftliche Steuerbarkeit der Ladeinfrastruktur unvermeidbar ist. Auch in Regionen mit augenscheinlich geringer Belastung durch E‑Fahrzeuge.
Innerhalb der Elektromobilität kommt dem Speichern von Energie eine tragende Rolle zu.
Welche Fragen gilt es, aus ihrer Sicht, hierbei zu klären beziehungsweise welche thematischen Schwerpunkte sollten die Grundlage bilden?
Ob die Nutzung von E‑Fahrzeugen als temporäre Speicher zielführend, respektive durchsetzbar ist, bleibt fraglich.
Dennoch ist die besagte Vereinbarkeit von Energie- und Mobilitätswende ohne Speicher nicht denkbar.
Ein kostspieliger Netzausbau löst die zeitliche Problematik durch die erneuerbaren Energien nicht – die Verwendung von E‑Fahrzeugen als Speicher geht mit enormer Unsicherheit in der Sicherstellung der Versorgung einher.
Meines Erachtens ist die Politik gefragt, Forschung, Energieversorger sowie die Technikzulieferer zu befähigen, eine sinnvolle Speicherinfrastruktur zu implementieren.
Können Sie abschließend für die Homecharge GmbH einen Blick in die „Glaskugel“ werfen?
Bei aller Komplexität des langsam hochlaufenden Marktes, sind wir von Homecharge mit unserem Ladekonzept zur netzdienlichen sowie kundenfreundlichen Steuerung gut positioniert und freuen uns auf die Vertiefung der Kooperation mit unseren aktuellen und künftigen Partnern.
Gekürzt. Das komplette Interview ist hier auf der Seite vom Verlag VI-Strategie nachzulesen.
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