Sollen Immobilien mit Energie versorgt werden, stellen sich immer rechtliche, wirtschaftliche und damit letztlich politische Fragen. Was ist gewollt? Was ist möglich? Was ist bezahlbar – auch für die Nutzer oder Mieter? Dabei kann es nie darum gehen, fossile gegen erneuerbare Energieträger oder Technologien auszuspielen. Für eine rechtlich einwandfreie, aber eben auch wirtschaftliche Lösung wird es noch für Jahre beider Energiequellen bedürfen.
Wer die Wahl hat, hat im vorliegenden Falle nicht immer eine Qual. Denn wenn es um die Energieversorgung geht, ist vieles bereits festgelegt. Zuerst zum Wärmemarkt.
Fossiles Erdgas und Fernwärme sind aus der Immobilienversorgung auf lange Sicht nicht wegzudenken
Wer heutzutage eine neue Immobilie baut, ist an die EnEV und das EEWärmeG gebunden. Oder in Bälde an das Gebäudeenergiegesetz, in dem beide aufgehen sollen. Vorgeschrieben sind maximale primäre Energieverbräuche, das Maximum des Transmissionswärmeverlusts und die Anteile erneuerbarer Energien an der gesamten Versorgung. Mit den am Markt verfügbaren Technologien sind alle Hürden zu nehmen. Letztlich ist es eine Frage des Preises.
Gerade in der Wohnungswirtschaft gibt es vollkommen unterschiedliche Ansätze. So geht der Frankfurter Großvermieter ABG den Passivhausweg. Alle neuen Immobilien würden, so Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG, in diesem Standard errichtet, um die späteren Nebenkosten für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten. Bei einer solchen Lösung können auch Technologien wie Geothermie oder große solarthermische Anlagen zur kompletten Versorgung genutzt werden, die bei herkömmlichen Bauten kaum in Frage kommen. Oder, wie beim Frankfurter Aktiv-Stadthaus der ABG, eine große Wärmepumpe, die Abwärme aus einem Abwasserkanal abgreift. In der Jahresbilanz, so Junker, würden solche Objekte komplett mit regenerativen Energien versorgt. …
Gekürzt. Geschrieben für Immobilienwirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 10/2019. Gratis testen unter https://www.haufe-immobilienwirtschaft.de/
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