Frank Peter. Foto: Agora Energiewende

Unter­nehmen in der Krise bei Moder­ni­sierung ihrer Anlagen unterstützen!“

von | 20. April 2020

Die Corona-​Pandemie sorgt für einen Rückgang der Ener­gie­ver­bräuche und damit auch der Treib­haus­gas­emis­sionen. Der Thinktank Agora Ener­gie­wende hat mit Hilfe von Prognosen des Umwelt­bun­des­amtes (UBA) prognos­ti­ziert, inwieweit das dem Klima nützt. Interview mit Frank Peter, Stell­ver­tre­tender Direktor und Leiter Team Deutschland des regie­rungs­be­ra­tenden Thinktanks Agora Energiewende.

Wie sah Ihre Methodik im Zusam­menhang mit den UBA-​Zahlen aus, um zur Prognose von 40 bis 45 % Emissions-​Einsparungen zu kommen?

Wir haben zunächst die Effekte für das erste Quartal ausge­wertet, die man statis­tisch bereits gut ablesen kann. Dazu haben wir die aktuellen Daten des Strom­marktes verwendet und eine Tempe­ra­tur­be­rei­nigung auf Basis der Messwerte des Deutschen Wetter­dienstes für den Heiz­ener­gie­bedarf vorge­nommen. Für den weiteren Jahres­verlauf haben wir dann abge­schätzt, wie sich die Corona-​Krise in ihrer Dauer und Ausprägung auf den Verkehr und die indus­trielle Produktion auswirkt. Wir haben also abge­schätzt, inwieweit der Perso­nen­verkehr zurückgeht, wie viel weniger Güter trans­por­tiert werden und wie sich die Nachfrage nach Stahl, Zement sowie chemi­schen Produkten entwi­ckelt. Das haben wir dann mit typischen Ener­gie­ver­brauchs­kenn­werten in vermiedene CO2-​Emissionen übersetzt. Für den Gebäu­de­en­er­gie­ver­brauch haben wir nach März die gleiche Entwicklung wie im Vorjahr ange­nommen und für den Strom­sektor die gleiche Erzeugung erneu­er­barer Energien ab April wie im Vorjahr.

Wie hoch ist der Anteil der Strom­erzeugung, insbe­sondere der Windkraft, prozentual gesehen an diesem Rückgang?

Im ersten Quartal 2020 hatten wir durch die Winter­stürme eine über­durch­schnittlich hohe Einspeisung an Wind­energie. Es gab im Strom­sektor aller­dings noch weitere Faktoren, die zur Einsparung von knapp 20 Millionen Tonnen CO₂ im Vergleich zum ersten Quartal 2019 geführt haben: Erstens die nied­rigere Strom­nach­frage aufgrund einer schwachen Konjunktur und des warmen Winters, zweitens deutlich geringere Strom­ex­porte aufgrund einer schwachen Nachfrage im Ausland und drittens niedrige Gaspreise aufgrund des warmen Winters, die im Zusam­menhang mit den Preisen für CO₂ die Kohle­ver­stromung deutlich zurück­ge­drängt haben. Den allei­nigen Wind­effekt kann man nur in einer aufwen­digen kontra­fak­ti­schen Model­lierung analy­sieren. Das haben wir nicht gemacht. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Sprin­ger Pro­fes­sio­nal. Der kom­plette Beitrag ist hier zu lesen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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