Die Ergebnisse der Messstationen im Lockdown waren nicht einheitlich. Eine generelle Schuld dem Verkehr an Stickoxiden und Feinstaub anzulasten, geht deswegen kaum noch. Foto: Frank Urbansky

Corona und Feinstaub

von | 15. Februar 2022

Die erste Coro­na­welle war nicht nur für Mess­tech­niker und Umwelt­schützer eine einzig­artige Versuchs­an­ordnung. Zurück­ge­hende Mobilität hätte auch bei den Emis­sionen zu Verrin­ge­rungen führen müssen. Das taten sie zwar beim CO2, nicht jedoch beim Feinstaub. Der Diesel ist also nicht der Übeltäter.

Der Diesel­skandal fristet immer noch sein Dasein, aktuell als Prozess gegen 100 Beklagte aus dem VW-​Konzern und dessen Umfeld in Braun­schweig. Die Mani­pu­la­tionen der Techniker, Manager und Inge­nieure befeu­erten die Fein­staub­de­batte hier­zu­lande. Diese erreichte 2019 mit viel­fäl­tigen Forde­rungen nach einem Diesel­verbot einen Höhepunkt – und verwech­selte dabei, dass es sich um Mani­pu­la­tionen an der Mess­technik handelte, die ja nicht den Ausstoß von Feinstaub an sich beein­flusste, sondern nur während der Testzyklen.

Und dann kam Corona. Die Pandemie bot bei allen Widrig­keiten ein optimales und vor allem praxis­ba­siertes Versuchsfeld für Emis­sionen aller Art. Denn der Verkehr brach drastisch ein. In Ballungs­zentren schrumpfte der Indi­vi­du­al­verkehr um gut ein Drittel.

Tatsächlich konnte man beim CO2 einen entspre­chenden Rückgang konsta­tieren. Da, wo weniger Benzin und Diesel verbrannt werden, entsteht auch weniger von dessen Oxida­ti­ons­produkt. Letztlich sorgte dieser Fakt dafür, dass der Mobi­li­täts­sektor im Jahr 2020 seine Klima­ziele erreichte.


Gekürzt. Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 02/​2022 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...