Der Diesel war jahrelang das Stiefkind der Mobilität – skandalumwittert, klimaschädlich und irgendwie schmuddelig. Doch das hat so nie gestimmt. Forscher am OWI Aachen wollen nun herausfinden, wie treibhausgasarmer Diesel hergestellt und in den Markt gebracht werden kann.
Treibhausgasarme Diesel oder Alternativen dazu sind eigentlich ein alter Hut. Veresterte Pflanzenöle (FAME), aber auch Produkte der Fischer-Tropsch-Synthese (FTS-Produkte), etwa hydrierte Pflanzenöle (HVO), können in spezifizierten Motoren entweder als Reinkraftstoff angewendet werden oder aber in deutlich höheren Beimischungen als den derzeit üblichen 7 Prozent. Forscher gehen von 33 Prozent aus – ohne Schäden an Motoren und ohne nötige Spezifikationen. Denn sie verfügen ebenso wie fossiler Diesel über eine hohe Zündwilligkeit und eine hohe Energiedichte. Damit entsprechen sie den Raffinerieprodukten aus dem Mitteldestillatbereich.
Bis 2007 gab es sogar die Radikalvariante der Dieselalternative: reines Pflanzenöl. Vor allem Maschinen in der Landwirtschaft wurden damit betankt und angetrieben. Doch dann belegte der Bundesfinanzminister diesen nun wirklich grünen Kraftstoff mit einer für fossile Kraftstoffe üblichen Steuer – und über Nacht gab es keine Pflanzenölantriebe mehr. Sie wurden dadurch schlicht zu teuer. Und die Landwirte wechselten zurück zum fossilen Diesel.
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