Auf dem Land allgegenwärtig: Flüssiggastanks. Foto: Frank Urbansky

KfW Förderung für Heizungen

von | 21. April 2022

Die Kredit­an­stalt für Wiederaufbau- kurz KfW- ist eine staat­liche Bank, die nach­haltige Bau- und Heizungs­pro­jekte fördert. Also solche Inves­ti­tionen, die nach­haltig zur gestei­gerten Lebens­qua­lität der Bevöl­kerung beitragen.

So können zum Schutz der Umwelt die zum Teil sehr hohen Kosten für den Kauf einer neuen Heizungs­anlage abge­federt werden. Sie profi­tieren also gleich in doppelter Hinsicht, wenn Sie die Zuschüsse oder das Darlehen in Anspruch nehmen, da die gestei­gerte Ener­gie­ef­fi­zienz lang­fristig ebenfalls mit deut­lichen Einspa­rungen verbunden ist. Eine wirkliche lohnende Inves­tition, von der auch noch die kommenden Gene­ra­tionen profi­tieren können.

Klima­schutz: Seit 2021 die oberste Priorität

Nachdem die Maßnahmen im Januar 2022 kurz­zeitig einge­stellt wurden, was sicherlich auf die Krisen­si­tuation zurück­zu­führen ist, standen kurz­fristig 1 Milliarde Euro zur Verfügung, die schnell ausge­schöpft waren. Deswegen wurde gestern die Förderung erst einmal für Neubau und Sanierung gestoppt, nicht aber die Einzel­maß­nahmen, dazu weiter unten mehr. Ab 2023 wird dann ein neues Programm aufgelegt.

Seit 2021 hat sich der Staat dem Klima­schutz verschrieben. Ein wichtiges Instrument sind die Zuschüsse und Darlehn für ener­gie­ef­fi­ziente Heizungs­an­lagen, die mit Gas betrieben werden. Sowohl der Neubau als auch die Sanierung der bereits bestehenden Anlage lässt sich damit besonders günstig finan­zieren. Obwohl die Maßnahmen auf zwei wesent­liche Programme reduziert wurden, die trotzdem alles abdecken und damit ausrei­chend sind, gibt es seit Juli 2021 weitaus mehr Unter­stützung, als es im Vorfeld der Fall gewesen ist.

Die Förderung der KfW: Je effi­zi­enter, desto günstiger

Voraus­setzung für sämtliche Sanie­rungs­vor­haben ist, dass im Vorfeld die Ener­gie­ef­fi­zienz nach­ge­wiesen wird. Die Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klassen geben an, wie viel Energie im Vergleich zu gesetz­lichen Mindest­stan­dards einge­spart wird.

Es gilt im Allge­meinen der gültige Grundsatz: Je effi­zi­enter die Heizungs­anlage, desto höher fällt die Förderung der KfW aus. Lang­fristig wird dann gleich doppelt profi­tiert, weil der Betrieb neuer Heizungs­an­lagen ebenfalls günstiger ist. Bis zu 25 Prozent werden zum Beispiel komplett über­nommen, wenn der Ener­gie­bedarf und der Wärme­verlust beim Neubau niedriger sind, als das Gesetz einge­fordert hat. Wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Gasheizung mit einem Flüs­sig­gastank ersetzen erhalten Sie eine Förderung von 60.000 pro Wohneinheit.

KfW-​Förderung: Sanierung profi­tiert am meisten

Beim Neubau gehört die Effizienz mitt­ler­weile zum üblichen Standard. Der Staat fördert deshalb vor allem die Sanierung der alten Heizungs­anlage, die auf den Gasbe­trieb umge­stellt wird. Während der Neubau maximal ein Viertel der Gesamt­kosten erstattet bekommt, sind es bei der Sanierung fast die Hälfte und somit im Vergleich ungefähr der doppelte Betrag, der an dieser Stelle beantragt werden kann. Mit der neuen Heizungs­anlage wird der Altbau zum Effi­zi­enzhaus und erhält die entspre­chende Einstufung, die den Anspruch wider­spruchsfrei angibt. Sowohl die Zuschusshöhe als auch die Tilgungs­grenze führt die KfW tabel­la­risch an und lässt sich schon im Vorfeld einsehen. Welche Kosten selbst noch zu erwarten sind, kann auf diese Weise genau kalku­liert werden. Letzt­endlich gleicht der Betrieb die anfäng­liche Inves­tition wieder aus, die lang­fristig kosten­güns­tiger ist, als wenn darauf verzichtet wird.

KfW-​Förderung: Denk­mal­schutz als Sonderfall

Beim Denk­mal­schutz gelten selbst­ver­ständ­liche besondere Richt­linien, die eigens auf den Bedarf zuge­schnitten sind. Weil häufig keine konven­tio­nelle Dämmung infrage kommt und die Außen­an­sicht darunter leiden würde, gibt es die finan­zielle Unter­stützung, selbst wenn die hohe Anfor­derung an den Trans­mis­si­ons­verlust nicht erreicht wird.

KfW-​Förderung selbst bei Einzelmaßnahmen

Der Altbau muss nicht gleich zum kompletten Effi­zi­enzhaus umgebaut werden. Die staat­liche Förderung gibt es schon, wenn sich die Sanierung nur auf Einzel­maß­nahmen bezieht. Allein die neue Heizungs­anlage reicht bereits aus, um den Antrag zu stellen. Zum Beispiel die aufwen­digen Dämm­ar­beiten bleiben auf diese Weise erspart, lohnen sich lang­fristig aber doch.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Der Smart Meter Rollout soll helfen Strom zu sparen und Lasten zu kappen. Das könnte Mietern und Verwaltern deutliche finanzielle Vorteile bringen. Doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Zudem wären bei einer Einbindung der Wärmeversorgung in den Rollout die...