Die neuen und deutlich verschärften Anforderungen an Neubau und Sanierung sollten nicht zu Lasten der Barrierearmut und der möglichen Barrierefreiheit in Wohnungen gehen. Dieser Aspekt sollte daher gleich bei den Planungen bedacht werden. Insbesondere Bäder lassen sich im Nachgang nur schwer umrüsten.
Nach Angaben der Bundesregierung fehlen bis 2035 zwei Millionen Wohnungen für Senioren. Barrierefreiheit oder Barrierearmut sind daher für jedes Wohnungsunternehmen ein Schwerpunkt. Schon 2030 werden fast 22 Millionen Menschen in Deutschland älter als 65 Jahre sein, was etwa 26 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Trotzdem waren im Jahr 2018 nur 1,5 Prozent oder 560.000 von insgesamt 37 Millionen Wohnungen barrierearm.
Es ist nicht notwendig, dass Wohnungen komplett barrierefrei sind, da dies durch hohe gesetzliche Vorschriften und Normen schwer zu erreichen ist. Insbesondere bei Sanierungen können aus baulichen oder konstruktiven Gründen nicht überall barrierefreie Lösungen realisiert werden. Aus diesem Grund setzen Wohnungsunternehmen auf Barrierearmut. Im Sanierungsbereich werden beispielsweise bei Plattenbauten vorrangig Erdgeschosswohnungen entsprechend hergerichtet. …
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