Die Umgebungswärme des Flusswassers wird hierzulande noch kaum genutzt. Einer der wenigen Vorreiter ist Rosenheim in Bayern. Eine Studie hat nun abgeschätzt, wie viel des bayerischen Wärmebedarfs dort gedeckt werden könnte. Das Ergebnis ist verblüffend.
Die Münchner Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) schätzt, dass 20 Prozent der Kommunen im Freistaat, vor allem solche an großen Flüssen, einen Großteil ihres Wärmebedarfs mit Flusswärmepumpen decken könnten. Theoretisch könnte so der komplette Wärmebedarf von Haushalten und Gewerbe in Bayern abgedeckt werden. Und der beträgt jährlich immerhin 142,5 Terawattstunden. Denn: Eine Absenkung der Wassertemperatur geeigneter Flüsse um 1,5 Grad könnte ein Potential von 171 Terawattstunden erzeugen, so die FfE. Die Ergebnisse der Studie werden nun Kommunen für ihre Wärmeplanung zur Verfügung gestellt.
Flusswasser eignet sich gut für Wärmepumpen aufgrund seiner hohen Energiedichte und konstanten Regeneration der Wassertemperatur. Wichtig ist, dass die Wassertemperatur immer über dem Gefrierpunkt bleibt, was bei großen Flüssen leichter zu gewährleisten ist. Zukünftig könnte weniger Wasser durch den Klimawandel verfügbar sein, weshalb eine zusätzliche Sicherheitsmarge berücksichtigt werden sollte. Dennoch können Flusswärmepumpen an Orten mit bestehender Infrastruktur für Wasserentnahme installiert werden, besonders an Wasserkraftwerken in städtischen Gebieten.
Gekürzt. Geschrieben für Energie&Management. Erschienen in der Ausgabe 9/2024 Der vollständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
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