Prof. Dr. Martin Maslaton ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Verwaltungsrecht sowie geschäftsführender Gesellschafter der MASLATON Rechtsanwaltsgesellschaft mbH in Leipzig, die sich schwerpunktmäßig mit sämtlichen Fragen des Rechts der erneuerbaren Energien befasst. Foto: Maslaton

Wärme­pläne sind Empfehlungen”

von | 12. Februar 2025

Die kommunale Wärm­planung stellt viele Kommunen vor große Heraus­for­de­rungen. Dabei gilt es auch einige recht­liche Beson­der­heiten zu beachten. Wie das gelingen kann, erklärt der Leipziger Rechts­anwalt Prof. Dr. Martin Maslaton im Interview.

Fuels Lubes Energy: Gibt es Unter­schiede zwischen städ­ti­schen und länd­lichen Regionen in der Umsetzungsverpflichtung?

Martin­Mas­laton: Grund­sätzlich kann man sagen, dass in größeren Städten und Ballungs­räumen die kommunale Wärme­planung viel strenger ist. Das liegt daran, dass die Wärme­be­darfe dort höher sind und es oft schon Fern­wär­me­netze gibt. In Städten sind wir bei der Planung also weiter vorne. Auf dem Land hingegen gibt es Locke­rungen und längere Fristen, da die Infra­struktur und die Bedin­gungen dort ganz anders sind. Ländliche Gemeinden nutzen oft eine Vielzahl von Wärme­er­zeu­gungs­me­thoden wie Holz, Pellets oder Wärme­pumpen, während Biomasse in städ­ti­schen Gebieten eher schwie­riger umzu­setzen ist. Die Unter­schiede zwischen Stadt und Land sind auch bei den Förder­pro­grammen spürbar – in Städten sind die tech­ni­schen Voraus­set­zungen einfach oft besser.

Wie sieht es auch mit den Fristen für die Erstellung, Über­prüfung und Aktua­li­sierung der Pläne?

Das ist kompli­zierter als es klingt. Die Erstellung, Über­prüfung und Aktua­li­sierung der kommu­nalen Wärme­planung variiert von Bundesland zu Bundesland, weil diese derzeit von den Ländern geregelt wird. Auf Bundes­ebene gibt es noch keine einheit­liche Regelung, aber das soll sich ändern. Baden-​Württemberg ist hier Vorreiter: Große Kreis­städte und Stadt­kreise waren bereits verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2023 Wärme­pläne zu erstellen. Für kleinere Gemeinden gibt es keine festen Fristen, sie können frei­willig Pläne erarbeiten. …


Gekürzt. Geschrieben für Fuels Lubes Energie (ehem. Brenn­stoff­spiegel). Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 1–2/​2025 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Abwär­me­nutzung ermög­licht stabile Preise

Abwär­me­nutzung ermög­licht stabile Preise

Die Nutzung von Industrieabwärme zur Wärmeversorgung von Wohnquartieren ist eine nachhaltige Lösung – mit meist stabilen (und attraktiven) Preisen für Mieter und Verwalter. Besonders die Abwärme von Rechenzentren wird bisher kaum genutzt, obwohl die häufig nahe Lage...

Solider Gewinn und viel zu investieren

Solider Gewinn und viel zu investieren

VNG hat im vergangenen Geschäftsjahr 232 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Künftig stehen grüne Gase im Mittelpunkt der Transformation. Der Leipziger Energiedienstleister und Erdgasgroßhändler VNG AG hat im Geschäftsjahr 2024 ein bereinigtes operatives Ergebnis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...