Die Wärmewende in Deutschland stockt – und das bleibt nicht ohne Folgen für die kommunalen Energieversorger, die auf Fernwärme setzen. Viele Stadtwerke stehen vor einem fundamentalen Problem: Die bestehenden Fernwärmenetze müssen erweitert und gleichzeitig umweltfreundlich gestaltet werden. Trotz politischer Zielsetzungen und technischer Fortschritte scheint der Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung voller Hürden zu sein.
Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG), das seit 2024 gilt, verfolgt ehrgeizige Ziele: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme vollständig treibhausgasneutral gestaltet werden. Zwischenziele sind bis 2030 eine klimaneutrale Wärmeproduktion von 30 % sowie bis 2040 von 80 %. Für neue Wärmenetze gilt ab sofort ein Anteil von 65 % erneuerbarer Energien. Große Kommunen müssen bis 2026, kleinere bis 2028 Wärmepläne vorlegen.
Fernwärmeausbau als zentraler Bestandteil
Die Fernwärmeversorgung, derzeit bei 14 % der Haushalte, soll auf 20 % steigen. Dies erfordert den Anschluss von jährlich über 100.000 Gebäuden an Wärmenetze. Der Bund stellt bis 2027 rund 4,5 Milliarden Euro bereit, doch die Branche schätzt die Gesamtkosten auf 100 Milliarden Euro. Kommunen können Anschlusszwänge verhängen, was individuelle Planungen beeinflusst.
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