GE-Trainingscenter in Salzbergen. Foto: GE Wind

Windkraft: GE sieht Offshore kritisch

von | 3. Juli 2015

Einer der größten deutschen Anla­gen­her­steller für Wind­kraft­räder, GE Wind, sieht die Offshore-​Potenziale in Deutschland vor allem aus Kosten­gründen kritisch. „Wir haben Offshore nicht abge­schrieben, sondern wir beob­achten den Markt mit Interesse. Aber an die Strom­ge­ste­hungs­kosten von Onshore kommt Offshore nicht heran“, so von Bobart in einem Interview mit dem Portal des Bundes­ver­bandes Wind­Energie, windindustrie-​in-​deutschland.

GE sieht Offshore-Wind, wie hier vor Helgoland, kritisch. Foto: Urbansky

GE sieht Offshore-​Wind, wie hier vor Helgoland, kritisch. Foto: Urbansky

Onshore Wind sei die kosten­güns­tigere und den Zielen der Ener­gie­wende zuträg­li­chere Variante. Sie sie dezentral, und man könne den Strom dort erzeugen, wo er gebraucht werde. Mit einer modernen Binnen­land­anlage liege man in etwa bei den Kapa­zi­täts­fak­toren von Offshore-Anlagen.

von Bobart wirft auch einen Blick auf die weitere Firmen­stra­tegie. GE setzt auf weiter wachsende Naben­höhen. Dafür wurde der Space-​Frame-​Tower entwi­ckelt, eine umman­telte Gittermast-​Konstruktion. Die spart nach Angaben von GE 10 % an Kosten gegenüber vergleichbar hohen Stahl- oder Beton­türmen. Wenn der Turm ein Fünftel der Kosten ausmache, spare man hier also 2 % bei der Inves­tition, so von Bobart. Standard sei derzeit 139 Meter. Eine Erwei­terung sei um 20 bis 25 Meter vorstellbar.

GE Wind stellte allein 2014 Anlagen mit 230 MW Nenn­leistung auf. Im Jahr zuvor waren es nur 30 MW gewesen.

Der erste Teil des Inter­views kann hier gelesen werden.

Vorschaubild: GE-​Trainingscenter in Salz­bergen. Foto: GE Wind

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Die Energiewende findet auch in der Steuerzentrale jedes einzelnen Gebäudes statt – und vielleicht schon bald im Inneren eines alten Smartphones. Daran arbeiten Forschende des empa. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft steigen nicht nur die...

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Angesichts explodierender Baukosten, steigender Zinsen und strengerer Bauvorschriften gerät der Wohnungsbau in Deutschland zunehmend unter Druck. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Vor allem bezahlbarer Wohnraum wird immer...

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) hat sich schon die alte Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2045 soll die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in Deutschland klimaneutral erfolgen. Erste...

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Plattenbau und Energieeffizienz – das beißt sich. Doch in Aschersleben wird gerade der Beweis angetreten, dass beides gut zusammen geht. Dafür mussten die Wohnungsgesellschaft AGW und Energieexperte Timo Leukefeld allerdings um die Ecke denken. Die Lösung lag in...