Öl-​Heizkosten 2013 leicht rück­läufig, Gas teurer

von | 10. Februar 2014

Deutsche Heiz­öl­nutzer können sich auf leicht gesunkene Heiz­kosten freuen: Haushalte mit Ölhei­zungen zahlen für 2013 durch­schnittlich 0,4 Prozent weniger als für 2012, trotz der im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent kälteren Witterung.

Grund dafür ist die Entwicklung des Ölpreises, der gegenüber 2012 um 5,6 Prozent sank. Trotz des größeren Öl-​Bedarfs sanken darum auch die Kosten für die Haushalte. Dagegen müssen Verbraucher mit Gashei­zungen erneut zuzahlen: Um 2,6 Prozent gestiegene Gaspreise und die kältere Witterung ergeben zusammen Mehr­kosten von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ergab eine Prognose des Ener­gie­ma­nagers Techem, der die ersten Trend­daten für die Ener­gie­ver­brauchs­studie „Ener­gie­kenn­werte 2014“ vorlegte.

Trotz der kühleren Witterung in der Abrech­nungs­pe­riode 2013 (Januar bis Dezember) und des damit einher­ge­henden größeren Heiz­be­darfs konnte damit der Trend stei­gender Heiz­kosten für einen Teil der Verbraucher unter­brochen werden. Mit merk­lichen Rück­zah­lungen sollten indessen auch Heiz­öl­nutzer nicht rechnen. Für die Raum­heizung einer durch­schnitt­lichen Wohnung ergibt sich eine minimale Erstattung von etwas mehr als 3 Euro. Nach­zah­lungen erwarten dagegen die Haushalte, die von einer Erdgas­heizung versorgt werden. Hier schlagen im Schnitt annähernd 54 Euro mehr zu Buche.

Im regio­nalen Vergleich zeigt sich, dass Städte in Nord­deutschland im Schnitt den geringsten Mehr­ver­brauch hatten. An der Spitze liegen hier Arkona (Rügen), Schleswig und Schwerin. Anders sieht es in den südlichen Teilen Deutsch­lands aus: Die deutsch­landweit größten Verbrauchs­zu­nahmen gab es in Hohen­pei­ßenberg (bei München), Öhringen (bei Heilbronn), Saarbrücken-​Ensheim sowie in Konstanz und Würzburg, wo der Verbrauch um 7 bis 8 Prozent über denen des Vorjahres liegt.

Die Prognose basiert auf dem Vergleich von Grad­tags­zahlen der Jahre 2012 und 2013, die als Maßstab für den Tempe­ra­tur­verlauf in einer Periode dienen, sowie auf einer Auswertung der Brenn­stoff­preise für Gas und Heizöl. Verbind­liche Aussagen über den tatsäch­lichen Ener­gie­ver­brauch und die ange­fal­lenen Kosten können jedoch erst nach der Erstellung aller Abrech­nungen getroffen werden.

Regionen mit gerin­gerem Verbrauch bzw. nur leichtem Mehr­ver­brauch an Heiz­energie gegenüber 2012 sowie Kostenauswirkung:

Ort/​Region

Verbrauch Raum­heiz­wärme

Verän­derung Kosten Ölheizung

Verän­derung Kosten Gasheizung

Arkona (auf Rügen)

-1,9

-7,3

+1

Schleswig

-0,9

-6,4

+1,7

Schwerin

-0,5

-6,1

+2,1

Wester­ma­kelsdorf (auf Fehmarn)

-0,5

-6,0

+2,2

Rostock-​Warnemünde

+0,3

-5,3

+2,2

Regionen mit hohem Mehr­ver­brauch an Heiz­energie gegenüber 2012 sowie Kostenauswirkung:

Ort/​Region

Verbrauch Raum­heiz­wärme

Verän­derung Kosten Ölheizung

Verän­derung Kosten Gasheizung

Hohen­pei­ßenberg (bei München)

+8,4

+2,4

+11,3

Öhringen (bei Heilbronn)

+8,0

+2,0

+10,8

Saarbrücken-​Ensheim

+7,6

+1,7

+10,5

Konstanz

+7,6

+1,6

+10,4

Würzburg

+7,4

+1,5

+10,3

Die Energiekennwerte-​Studie von Techem gilt als Stan­dardwerk für die Immo­bi­li­en­branche. Die jährlich durch­ge­führte Analyse basiert auf Daten des voran­ge­gan­genen Kalen­der­jahrs. Die Werte für die „Ener­gie­kenn­werte 2013“ wurden im Rahmen von Auswer­tungen der Verbrauchs­ab­rech­nungen von rund 1,6 Millionen Wohnungen in 135.000 Mehr­fa­mi­li­en­häusern bundesweit anony­mi­siert erhoben. Die Ergeb­nisse geben einen Einblick in die ener­ge­tische Situation des Gebäu­de­be­standes in Deutschland und bieten Verant­wort­lichen Hilfe­stel­lungen, um den Ener­gie­ver­brauch in Wohnungen zu bewerten und Ansatz­punkte für Ener­gie­spar­maß­nahmen zu erkennen. Weitere Infor­ma­tionen gibt es im Internet auch unter
Techem Ener­gie­kenn­werte

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Trans­port­lo­gistik der Zukunft: eher elektrisch

Trans­port­lo­gistik der Zukunft: eher elektrisch

Die Transportlogistik steht an einem Wendepunkt: Laut einer aktuellen EHI-Studie bereiten über 70 % der Unternehmen den Umstieg auf alternative Antriebe vor. Transportlogistiker rücken Nachhaltigkeit zunehmend in den Mittelpunkt ihrer Strategien. Eine aktuelle...

Batte­rie­re­cy­cling wird zum stra­te­gi­schen Faktor

Batte­rie­re­cy­cling wird zum stra­te­gi­schen Faktor

Studie der Agora Verkehrswende: Recycling von Antriebsbatterien könnte bis 2040 große Teile des Rohstoffbedarfs der Autoindustrie decken. Lithium, Nickel, Kobalt – ohne diese Materialien sind moderne Antriebsbatterien für Elektrofahrzeuge nicht herstellbar....