Mitte März wurden in Deutschland erstmals mehr als 500.000 Fahrzeuge gezählt, die von Autogas angetrieben werden. Immer mehr Autofahrer suchen eine Alternative zu scheinbar willkürlich steigenden oder sinkenden Preisen für Benzin und Diesel. Autogas ist da mit seinem eher stabilen Preisgefüge nicht nur für ein ruhiges Gewissen gut, sondern wegen seines steuerlich gewollten Preisvorteils auch für den Geldbeutel.
Warum ist das so? Und wieso können die Preisunterschiede innerhalb einer Region doch recht groß sein?
„Autogas hat im Verhältnis zu den Otto- und Dieselkraftstoffen einen sehr kleinen Marktanteil. Für Flüssiggas gibt es im Allgemeinen einen eigenen Beschaffungsmarkt, der in keiner Verbindung zu den anderen Rohölprodukten steht. Zudem ist der Beschaffungsmarkt für Flüssiggas nicht so volatil wie der der anderen Kraftstoffe“, beschreibt Astrid Gövert von Tyczka Totalgaz die Preisstabilität.
„Einem Großteil dieser Unternehmen steht – im Gegensatz zu den Mineralölgesellschaften für Otto- und Dieselkraftstoffe – nicht der direkte Zugriff auf die für Pricing und Abrechnung notwendigen Daten zur Verfügung. Bereits daraus ergeben sich Verzögerungen in der Preisgestaltung“, hat Stefan Jung von der Westfalen AG eine weitere Erklärung parat.
Doch wird das so bleiben, wenn immer mehr Kunden den beliebtesten Alternativkraftstoff haben wollen? Grund genug, eine Blick auf die Herkunftsquellen für Autogas (LPG) und die dadurch bedingten Preisen zu werfen.
Nicht an Mineralöl gekoppelt
Autogas ist ein Gemisch aus Propan und Butan, beides Gase, die bei der Raffinierung anfallen und teils auch bei der Förderung von Rohöl und Erdgas. In Deutschland stammen zwei Drittel dieser Gase aus den Raffinerien, der Rest aus der Exploration. Verwendung finden Propan und Butan zu einem sehr geringen Teil in der chemischen Industrie und als Koch- und Heizgas im Campinggeschäft. Das Gros benötigt der Wärmemarkt. Hier ist Flüssiggas mit jährlich 1,6 Millionen Tonnen, jedoch nur als Propan, der fünftwichtigste Energieträger (nach Erdgas, Heizöl, Fernwärme und Strom). Wesentlich für den Absatz ist auch der Autogasmarkt. Hier werden rund 500.000 Tonnen jährlich verbraucht. Im Vergleich zum Wärmemarkt ist dies jedoch nur ein knappes Drittel.
Geschrieben für das AutoGas Journal. Der vollständige Beitrag kann nur in der Printversion, Heft 2/2014 gelesen werden. Zum Abo geht es hier.
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