Foto: Urbansky

Was auf den Auto­gas­preis wirkt

von | 26. Mai 2014

Mitte März wurden in Deutschland erstmals mehr als 500.000 Fahrzeuge gezählt, die von Autogas ange­trieben werden. Immer mehr Auto­fahrer suchen eine Alter­native zu scheinbar will­kürlich stei­genden oder sinkenden Preisen für Benzin und Diesel. Autogas ist da mit seinem eher stabilen Preis­gefüge nicht nur für ein ruhiges Gewissen gut, sondern wegen seines steu­erlich gewollten Preis­vor­teils auch für den Geldbeutel.

Warum ist das so? Und wieso können die Preis­un­ter­schiede innerhalb einer Region doch recht groß sein?

Autogas hat im Verhältnis zu den Otto- und Diesel­kraft­stoffen einen sehr kleinen Markt­anteil. Für Flüs­siggas gibt es im Allge­meinen einen eigenen Beschaf­fungs­markt, der in keiner Verbindung zu den anderen Rohöl­pro­dukten steht. Zudem ist der Beschaf­fungs­markt für Flüs­siggas nicht so volatil wie der der anderen Kraft­stoffe“, beschreibt Astrid Gövert von Tyczka Totalgaz die Preisstabilität.

Einem Großteil dieser Unter­nehmen steht – im Gegensatz zu den Mine­ral­öl­ge­sell­schaften für Otto- und Diesel­kraft­stoffe – nicht der direkte Zugriff auf die für Pricing und Abrechnung notwen­digen Daten zur Verfügung. Bereits daraus ergeben sich Verzö­ge­rungen in der Preis­ge­staltung“, hat Stefan Jung von der Westfalen AG eine weitere Erklärung parat.

Doch wird das so bleiben, wenn immer mehr Kunden den belieb­testen Alter­na­tiv­kraft­stoff haben wollen? Grund genug, eine Blick auf die Herkunfts­quellen für Autogas (LPG) und die dadurch bedingten Preisen zu werfen.

Nicht an Mineralöl gekoppelt

Autogas ist ein Gemisch aus Propan und Butan, beides Gase, die bei der Raffi­nierung anfallen und teils auch bei der Förderung von Rohöl und Erdgas. In Deutschland stammen zwei Drittel dieser Gase aus den Raffi­nerien, der Rest aus der Explo­ration. Verwendung finden Propan und Butan zu einem sehr geringen Teil in der chemi­schen Industrie und als Koch- und Heizgas im Camping­ge­schäft. Das Gros benötigt der Wärme­markt. Hier ist Flüs­siggas mit jährlich 1,6 Millionen Tonnen, jedoch nur als Propan, der fünft­wich­tigste Ener­gie­träger (nach Erdgas, Heizöl, Fernwärme und Strom). Wesentlich für den Absatz ist auch der Auto­gas­markt. Hier werden rund 500.000 Tonnen jährlich verbraucht. Im Vergleich zum Wärme­markt ist dies jedoch nur ein knappes Drittel.

Geschrieben für das AutoGas Journal. Der voll­ständige Beitrag kann nur in der Print­version, Heft 2/​2014 gelesen werden. Zum Abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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