Die USA und EU wollen Sanktionen über Russland verhängen, aber wie soll das gehen? Immerhin sind wir doch mit über einem Drittel Ölimport aus Russland abhängig von der Großmacht im Osten. Was dabei allzu oft vergessen wird: Auch Russland ist abhängig von seinen Handelspartnern, denn, wie das Eurasische Magazin berichtet, machen die Erlöse aus Erdöl und Erdgas über 68 Prozent der russischen Exportgewinne aus.
Das russische Zollamt gibt demnach an, dass vor allem Rohöl, viermal mehr als Erdgas, zu den Exportgewinnen beiträgt. Die Gewinne und Exportzölle stellen rund 50 Prozent des Haushaltsbudgets in Russland dar.
Russisches Erdöl wird hauptsächlich in die EU, Ukraine, Belarus, Moldau und in die Türkei geliefert. Kürzlich unterzeichnete auch China einen 30-Jahres-Vertrag über Öl- und Gaslieferungen. Ein Wegfall signifikanter Exportmengen, wie es durch Wirtschaftssanktionen der EU geschehen könnte, ist ein realistisches Risiko für Russland. Fraglich bleibt, ob es für die EU umsetzbar wäre.
Nicht ohne Grund beschwichtigen alle russischen Beteiligten, ob von Gazprom oder seitens der Regierung, dass die Lieferverträge planmäßig erfüllt würden und daher die Suche nach anderen Lieferanten nicht geboten sei. So ist auch Russland von der EU abhängig, was die Abhängigkeit der EU jedoch nicht schmälert.
Vorschaubild: Russische Gasleitung bei Vyborg. Foto: Gazprom
Autorin: Maren Schiel
Geschrieben für Bund der Energieverbraucher. Originalbeitrag hier.
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