Analyse von Kraftstoffproben der Diesel-Blends, mit denen deren Eigenschaften hinsichtlich Löslichkeit und Kälteverträglichkeit ermittelt werden sollen. Foto: OWI

Diesel treib­haus­gasarm – das geht!

von | 14. Februar 2022

Der Diesel war jahrelang das Stiefkind der Mobilität – skan­dal­um­wittert, klima­schädlich und irgendwie schmud­delig. Doch das hat so nie gestimmt. Forscher am OWI Aachen wollen nun heraus­finden, wie treib­haus­gas­armer Diesel herge­stellt und in den Markt gebracht werden kann.

Treib­haus­gasarme Diesel oder Alter­na­tiven dazu sind eigentlich ein alter Hut. Veres­terte Pflan­zenöle (FAME), aber auch Produkte der Fischer-​Tropsch-​Synthese (FTS-​Produkte), etwa hydrierte Pflan­zenöle (HVO), können in spezi­fi­zierten Motoren entweder als Rein­kraft­stoff ange­wendet werden oder aber in deutlich höheren Beimi­schungen als den derzeit üblichen 7 Prozent. Forscher gehen von 33 Prozent aus – ohne Schäden an Motoren und ohne nötige Spezi­fi­ka­tionen. Denn sie verfügen ebenso wie fossiler Diesel über eine hohe Zünd­wil­ligkeit und eine hohe Ener­gie­dichte. Damit entsprechen sie den Raffi­ne­rie­pro­dukten aus dem Mitteldestillatbereich.

Bis 2007 gab es sogar die Radi­kal­va­riante der Diesel­al­ter­native: reines Pflan­zenöl. Vor allem Maschinen in der Land­wirt­schaft wurden damit betankt und ange­trieben. Doch dann belegte der Bundes­fi­nanz­mi­nister diesen nun wirklich grünen Kraft­stoff mit einer für fossile Kraft­stoffe üblichen Steuer – und über Nacht gab es keine Pflan­zen­öl­an­triebe mehr. Sie wurden dadurch schlicht zu teuer. Und die Landwirte wech­selten zurück zum fossilen Diesel.


Gekürzt. Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 02/​2022 zu lesen. Zum kosten­freien Probeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...