Rund eine halbe Million Haushalte heizen mit Flüssiggas. Die Preise hängen bei diesem Energieträger besonders vom Geschick des Verbrauchers ab. Im dritten Teil unserer Serie beleuchtet Frank Urbansky die Preisbildung von Flüssiggas.
Während die Heizölpreise sich täglich ändern, bewegen sich die Flüssiggaspreise für Endverbraucher gemächlicher im Wochen- oder gar Monatsrhythmus. Denn ein Großteil des Brennstoffes wird auch im Großhandel in Wochen- oder Monatskontrakten gehandelt. Die Preise dafür sind für die Dauer des Vertrages fest. Doch auch die Flüssiggaspreise stiegen zwischen 2000 und 2014 auf mehr als das Doppelte, laut Statistischem Bundesamt jährlich im Durchschnitt um sechs Prozent. Der Bund der Energieverbraucher ermittelt seit dem Jahr 2005 wöchentlich die Flüssiggaspreise besonders günstiger Anbieter auf dem freien Flüssiggasmarkt für elf Regionen mit jeweils zwei Abnahmemengen und veröffentlicht diese auf seiner Internetseite. Diese Preise werden mittlerweile branchenweit als aktuelle Bezugsgröße angesehen und oft auch in Verträgen als Referenz genutzt.
Nicht an Mineralöl gekoppelt
Flüssiggas, im Wärmemarkt auch Heizgas genannt, ist ein Gas, dass sowohl bei der Förderung von Erdöl als auch bei dessen Raffinierung anfällt. Zwei Drittel des in Deutschland verbrauchten Propans stammen aus Raffinerien, auch aus denen des ARA-Raums (Antwerpen-Rotter-dam-Amsterdam), von dem noch zu sprechen sein wird.
Verwendung findet Propan auch in der chemischen Industrie sowie als Koch- und Heizgas im Campinggeschäft. Zu einem erheblichen Teil (500.000 Tonnen jährlich) wird es als Autogas gehandelt. Den Großteil jedoch verbraucht der Wärmemarkt. Hier ist Flüssiggas mit jährlich 1,6 Millionen Tonnen allerdings nur der fünftwichtigste Energieträger (nach Erdgas, Heizöl, Fernwärme und Strom). Rund 430.000 Endabnehmer, davon der Großteil private Haushalte, setzen auf Flüssiggas.
Im Frühjahr günstiger
In der Heizperiode (September bis April) steigt die Nachfrage nach Flüssiggas. Entsprechend steigt der Preis. Im Frühjahr ist Heizgas hingegen meist günstiger. „In den letzten zwei Jahren war Flüssiggas am günstigsten im April und Mai, während es im Dezember am teuersten war“, bestätigt auch Ronald Lehmer vom Flüssiggas-Einkaufsring Taunus.
Geschrieben für Bund der Energiebverbraucher. Erschienen in energiedepesche 2/2014.
Der vollständige Beitrag kann hier gelesen werden.
Titelbild: Flüssiggasterminal im zum ARA-Raum gehörenden Rotterdamer Rheinhafen. Foto: Joris /Wikimedia, Lizenz unter CC BY-SA 3.0
0 Kommentare