Titelbild: Pelletsfahrzeug für Hot’ts Pellets, gebaut von Tropper. Foto: Tropper

Tkw-​Markt: Indi­vi­dua­lität ist Trumpf

von | 26. August 2014

Am 1. Oktober 2014 beginnt die „expo Petro­Trans“. Der richtige Zeitpunkt also, bei Deutsch­lands und Öster­reichs Tkw-​Herstellern mal nach­zu­fragen, was es Neues gibt.

Zum Jahres­beginn sah es für die Tkw-​Bauer nicht wirklich rosig aus: Während die Vorjahre nicht schlecht liefen, so der Tenor, herrschte im Januar und Februar regel­recht Flaute. Lediglich die Firmen mit einer hohen Export­quote waren davon weniger betroffen. Angst vor einem ähnlichen Einbruch wie im Krisenjahr 2008 ging um.

Doch dann kam der kälteste März seit dem Beginn der Wetter­auf­zeich­nungen. Heizöl-​Händler, aber auch Pellet­lie­fe­ranten hatten urplötzlich jede Menge zu tun. Bei manchem schien das wohl ein Nach­denken ausgelöst zu haben ob eines doch zu eng gestrickten Fuhrparks. Jeden­falls erholten sich von da ab bei allen von Brenn­stoff­spiegel befragten Tkw-​Produzenten die Bestel­lungen. Einige werden damit sogar noch die anfäng­lichen Verluste bis Jahresende ausgleichen können, andere landen wohl knapp unter den Umsätzen von 2012. Insgesamt blickt die Branche nun also verhalten opti­mis­tisch auf das Jahr 2013.

Anhänger weiter Top

Das Gros der Aufbauten fällt, bis auf einen Hersteller, grund­sätzlich den Anhängern zu, und hier zumeist den aufzu­sat­telnden. Lediglich ein Betrieb produ­ziert deutlich mehr Tank­auf­bauten direkt auf den Motor­wagen. Die vorherr­schenden Trends: Gewichts­ein­sparung und dadurch mehr Nutzlast, größere Volumina insbe­sondere für skan­di­na­vische Kunden, bessere Wendigkeit und deutlich verbes­serte Aero­dy­namik – allesamt erzwungen durch die krisen­hafte Lage der Branche, in der es um jeden Cent geht.

Chancen in der Krise

Das generell schlep­pende Tank­wa­gen­ge­schäft hat nach Aussagen der Hersteller vor allem zwei Aspekte: zum einen die Über­ka­pa­zität am Markt, zum anderen die hohen Heiz­öl­preise, die bei den Kunden ebenso zu weniger Orders führen würden wie allgemein sinkender Verbrauch an Heizöl durch Dämmung und effi­zi­entere Brenner. Doch zumindest diesem Aspekt kann ein Hersteller etwas Positives abge­winnen. Dessen Meinung: Der hohe Ölpreis reduziere die Abnah­me­menge. Das wiederum bedürfe einer verbes­serten Logistik bei den Mine­ral­öl­lie­fe­ranten. Allgemein konso­li­dierten sich die Mine­ral­öl­händler, durch wenige Größere entstünde eine verbes­serte Fuhr­park­lo­gistik. Die wiederum komme verbes­serter Technik zugute.

Einen anderen Aspekt sieht ein weiterer Hersteller: die Euro-​5-​Norm. Die zwinge einige Händler dazu, ihren Fuhrpark umzu­rüsten. Hinzu komme der regional teils stärkere oder auch klein­tei­ligere Heizöl-​Absatz. Er bestä­tigte ebenso den Trend zu logis­tisch verbes­serten Fahr­zeugen, die mit den gerin­geren Bestell­mengen zusammenhingen.

Lang­le­bigkeit durch Qualität

Die doch immensen Inves­ti­tionen zielen in Richtung Lang­le­bigkeit, die wiederum nur mit höchster Qualität zu erreichen ist. Diesen Trend bestä­tigten alle Tkw-​Bauer. Eine weiterhin fast durch­gehend zu beob­ach­tende Entwicklung: multi­funk­tional einsetzbare Fahrzeuge, die sich an den Kunden­wün­schen der Händler orien­tieren. „Heizöl im Winter, Diesel im Sommer“, konsta­tiert ein Hersteller die Kundenansprüche.

Diese Entwicklung wiederum sorgt dafür, dass kaum Fahrzeuge „von der Stange“ gebaut werden. Indi­vi­duelle Planung und ein entspre­chender Zuschnitt scheinen in der Branche das Maß aller Dinge. Insbe­sondere kleinere Händler benö­tigten diese, während bei großen auch größere Stück­zahlen baugleicher Fahrzeuge gekauft würden. Der Wett­be­werbs­druck bei den Herstellern führt zunehmend zu Stan­dar­di­sierung und ständiger Opti­mierung der Produk­ti­ons­ab­läufe ohne dabei die schon erwähnte Indi­vi­dua­lität aufzugeben.

Die schon erwähnte Kosten­op­ti­mierung soll nach Wunsch der Tkw-​Käufer ebenso durch das Handling erreicht werden. Dazu gehört eine immer aufwän­digere Elek­tronik für Logistik, Tour­da­ten­planung und die Anbindung an das Büro. All das zusammen befriedigt den schon beschrie­benen Wunsch der Käufer nach mehr Qualität.

Titelbild: Pellets­fahrzeug für Hot’ts Pellets, gebaut von Tropper. Foto: Tropper

Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel.

Der komplette Beitrag ist nur in der Print­ausgabe 07/​2013 zu lesen.

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Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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