Am 1. Oktober 2014 beginnt die „expo PetroTrans“. Der richtige Zeitpunkt also, bei Deutschlands und Österreichs Tkw-Herstellern mal nachzufragen, was es Neues gibt.
Zum Jahresbeginn sah es für die Tkw-Bauer nicht wirklich rosig aus: Während die Vorjahre nicht schlecht liefen, so der Tenor, herrschte im Januar und Februar regelrecht Flaute. Lediglich die Firmen mit einer hohen Exportquote waren davon weniger betroffen. Angst vor einem ähnlichen Einbruch wie im Krisenjahr 2008 ging um.
Doch dann kam der kälteste März seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Heizöl-Händler, aber auch Pelletlieferanten hatten urplötzlich jede Menge zu tun. Bei manchem schien das wohl ein Nachdenken ausgelöst zu haben ob eines doch zu eng gestrickten Fuhrparks. Jedenfalls erholten sich von da ab bei allen von Brennstoffspiegel befragten Tkw-Produzenten die Bestellungen. Einige werden damit sogar noch die anfänglichen Verluste bis Jahresende ausgleichen können, andere landen wohl knapp unter den Umsätzen von 2012. Insgesamt blickt die Branche nun also verhalten optimistisch auf das Jahr 2013.
Anhänger weiter Top
Das Gros der Aufbauten fällt, bis auf einen Hersteller, grundsätzlich den Anhängern zu, und hier zumeist den aufzusattelnden. Lediglich ein Betrieb produziert deutlich mehr Tankaufbauten direkt auf den Motorwagen. Die vorherrschenden Trends: Gewichtseinsparung und dadurch mehr Nutzlast, größere Volumina insbesondere für skandinavische Kunden, bessere Wendigkeit und deutlich verbesserte Aerodynamik – allesamt erzwungen durch die krisenhafte Lage der Branche, in der es um jeden Cent geht.
Chancen in der Krise
Das generell schleppende Tankwagengeschäft hat nach Aussagen der Hersteller vor allem zwei Aspekte: zum einen die Überkapazität am Markt, zum anderen die hohen Heizölpreise, die bei den Kunden ebenso zu weniger Orders führen würden wie allgemein sinkender Verbrauch an Heizöl durch Dämmung und effizientere Brenner. Doch zumindest diesem Aspekt kann ein Hersteller etwas Positives abgewinnen. Dessen Meinung: Der hohe Ölpreis reduziere die Abnahmemenge. Das wiederum bedürfe einer verbesserten Logistik bei den Mineralöllieferanten. Allgemein konsolidierten sich die Mineralölhändler, durch wenige Größere entstünde eine verbesserte Fuhrparklogistik. Die wiederum komme verbesserter Technik zugute.
Einen anderen Aspekt sieht ein weiterer Hersteller: die Euro-5-Norm. Die zwinge einige Händler dazu, ihren Fuhrpark umzurüsten. Hinzu komme der regional teils stärkere oder auch kleinteiligere Heizöl-Absatz. Er bestätigte ebenso den Trend zu logistisch verbesserten Fahrzeugen, die mit den geringeren Bestellmengen zusammenhingen.
Langlebigkeit durch Qualität
Die doch immensen Investitionen zielen in Richtung Langlebigkeit, die wiederum nur mit höchster Qualität zu erreichen ist. Diesen Trend bestätigten alle Tkw-Bauer. Eine weiterhin fast durchgehend zu beobachtende Entwicklung: multifunktional einsetzbare Fahrzeuge, die sich an den Kundenwünschen der Händler orientieren. „Heizöl im Winter, Diesel im Sommer“, konstatiert ein Hersteller die Kundenansprüche.
Diese Entwicklung wiederum sorgt dafür, dass kaum Fahrzeuge „von der Stange“ gebaut werden. Individuelle Planung und ein entsprechender Zuschnitt scheinen in der Branche das Maß aller Dinge. Insbesondere kleinere Händler benötigten diese, während bei großen auch größere Stückzahlen baugleicher Fahrzeuge gekauft würden. Der Wettbewerbsdruck bei den Herstellern führt zunehmend zu Standardisierung und ständiger Optimierung der Produktionsabläufe ohne dabei die schon erwähnte Individualität aufzugeben.
Die schon erwähnte Kostenoptimierung soll nach Wunsch der Tkw-Käufer ebenso durch das Handling erreicht werden. Dazu gehört eine immer aufwändigere Elektronik für Logistik, Tourdatenplanung und die Anbindung an das Büro. All das zusammen befriedigt den schon beschriebenen Wunsch der Käufer nach mehr Qualität.
Titelbild: Pelletsfahrzeug für Hot’ts Pellets, gebaut von Tropper. Foto: Tropper
Geschrieben für Brennstoffspiegel.
Der komplette Beitrag ist nur in der Printausgabe 07/2013 zu lesen.
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