Die UNITI, nach der diesjährigen Fusion mit mehreren Regionalverbänden größter bundesweiter Verband für den Wärmemarkt, veranstaltete am 4. November 2014 nunmehr zum dritten Mal den Heat-Kongress. Bei dem dreht sich alles um speicherbare und mobile Wärme, also vorrangig um Heizöl, Pellets, Flüssiggas oder Briketts.
Thema in diesem Jahr war die Effizienz. Und an der hängt vor allem die Energiewende im Heizungskeller. 40 Prozent aller Energie fließen in Deutschland in die Privathaushalte. 85 Prozent davon wiederum nur in die Wärmeerzeugung. Bei einer Sanierungsquote von teilweise unter einem Prozent werden so die Energiewendeziele insgesamt nicht geschafft. Das bestätige auch Stefan Kohler, Chef der halbstaatlichen Energieagentur dena. Der schlug auch eine Bresche für die o.g. Brennstoffe, da aus seiner Sicht Erdgas mit seiner Leitungsgebundenheit in Zukunft bei mehr Effizienz aufgrund der umfangreichen Leitungsnetze keinen Sinn mehr mache, so wie Groß-KWK übrigens auch nicht.
Doch bis dahin wäre es ein weiter Weg, denn die Häuser in Deutschland werden eben aufgrund dieses Sanierungsstaus keineswegs effizienter. Kohler spricht gar von einer Sanierungsquote von 2,5 bis 3 Prozent, also dem gut dreifachen, was derzeit in Deutschland gedämmt und kesselgetauscht wird. Aus seiner Sicht wären mehr Transparenz im Markt nötig. Diese sollte Hausbesitzern klar die Möglichkeit aufzeigen, wie sie für welche Kosten sanieren könnten und vor allem, was sie dabei zukünftig einsparen. Denn wegen der Energiewende wird kaum ein Hausherr für die Sanierung der eigenen vier Wände auch nur einen Euro in die Hand nehmen. Das allerdings setzt stabile politische Rahmenbedingungen voraus. Er plädierte dabei für Fördermittel als auch für steuerliche Anreize. Letztere wird es allerdings nach einer Aussage von Umweltministerin Barbara Hendricks vom Frühjahr in dieser Legislaturperiode nicht geben.
Die Politik weiß um das Problem, hat jedoch kaum Lösungsvorschläge. Zwar soll am 3. Dezember 2014 der Wärmewende-Teil des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz vorgestellt werden. Doch die Vorschläge dort werden immer noch sehr allgemein sein und auf Förderung sowie bessere Information der Verbraucher hinauslaufen.
Konkreter wurde da Dr. Nina Scheer. Die SPD-Bundestagsabgeordnete plädierte für haushaltsneutrale Förderungen, die letztlich auf eine Umlage analog dem EEG für den Wärmemarkt hinausliefen. Von den Teilnehmern wurde dies nicht gerade mit Wohlwollen aufgenommen. Steht doch gerade das EEG aufgrund seiner Ineffizienz bei vielen Energieexperten in keinem guten Ruf.
Vorerst also wird vieles beim Alten und die Wärmewende weiterhin aktuell bleiben.
Vorschaubild: Noch längst kein Standard in deutschen Heizungskellern: Moderne Hybridheizung, wie hier von Heat-Sponsor Buderus. Foto: Urbansky
Scheinbar war die Kostenbelastung durch die gestiegenen Öl- und Gaspreise in den vergangenen Jahren nicht hoch genug. Zumindest sind die Lösungsansätze für den Wärmemarkt unverändert unkreativ und noch hilfreich genug.
Die Sache mit der Transparenz sehe ich genauso, aber ich sehe noch keinen Willen und auch keinen Weg dahin zu mehr Transparenz im Wärmemarkt. Ich würde mir auch mehr kreative Lösungen wünschen, um Besitzer eines EFH anzusprechen und im Wohnungsbau das Investor-Nutzer Dilemma zu lösen.
Nächste Woche bin ich bei mehreren Veranstaltungen, die auch sich mit Sanierungen befassen, aber große Neuigkeiten erwarte ich da nicht.