Foto: Eclipse.sx / Wikimedia / Lizenz unter CC BY 2.5

Indus­trie­strom­pri­vileg: Auch Strom­sparer könnten profitieren

von | 26. April 2016

Vom Indus­trie­strom­pri­vileg, also der Heraus­nahme von Zahlung der EEG-​Umlage für besonders ener­gie­in­tensive Unter­nehmen, könnten in Zukunft auch die profi­tieren, die in den letzten Jahren in Effi­zi­enz­maß­nahmen inves­tierten und nun unter die Schwelle der Befreiung fallen. 

Die Bundes­re­gierung antwortet auf eine entspre­chende Anfrage der Grünen:

Das Bundes­mi­nis­terium für Wirt­schaft und Energie erar­beitet derzeit einen Vorschlag, wie im Wege einer Änderung des EEG eine Benach­tei­ligung von Unter­nehmen, die durch Effi­zi­en­z­in­ves­ti­tionen unter die Schwel­len­werte fallen, vermieden werden kann. Die Auswir­kungen dieses Vorschlags können erst abge­schätzt werden, wenn der konkrete Rege­lungs­vor­schlag vorliegt.

Damit würden zwar die Unter­nehmen belohnt, die ener­ge­tisch etwas weiter gedacht haben als der Rest. Gleich­zeitig wird sich das auf die EEG-​Zahler auswirken,denn deren Beiträge erhöhen sich. Die Idee, gerade die ener­gie­in­ten­siven Unter­nehmen mit der vollen EEG-​Umlage zu belasten und somit zu Effi­zi­enz­maß­nahmen zu zwingen, leuchtet der Bundes­re­gierung nicht ein, Ihrer Ansicht nach würde die Produktion dann verlagert oder eingestellt.

Bisher, Stand März 2016, stellten insgesamt 2 305 Anträge zur Beson­deren Ausgleichs­re­gelung auf Begrenzung der EEG-​Umlage für dieses Jahr. Sie setzen sich, gemessen an der Abnah­me­stellen nach Begren­zungs­be­reich, so zusammen:

Quelle: Bundestag

Anmerkung: Die Begren­zungs­be­scheide werden nach Abnah­me­stellen erteilt, so dass ein einzelnes begüns­tigtes Unter­nehmen mit mehreren Abnah­me­stellen unter unter­schied­liche Begren­zungs­tat­be­stände fallen kann. Aus diesem Grund gibt das BAFA die Anzahl der Abnah­me­stellen und nicht die Anzahl der Unter­nehmen an.


Über weitere Wider­sprüch­lich­keiten im EEG berichtet Energieblogger-​Kollege Kilian Rüfer hier auf seinem Blog Sustainment.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Smart Meter Rollout: Noch rollt wenig

Der Smart Meter Rollout soll helfen Strom zu sparen und Lasten zu kappen. Das könnte Mietern und Verwaltern deutliche finanzielle Vorteile bringen. Doch der Ausbau geht nur schleppend voran. Zudem wären bei einer Einbindung der Wärmeversorgung in den Rollout die...