Quelle: Thermondo

Heizungs­wünsche: Solar­thermie ganz weit vorn

von | 18. November 2016

Wenn Deutsche frei wählen könnten, würden sie auf Solar­thermie als Heizungs­quelle Nr. 1 setzen. Das ergab eine Umfrage des Ener­gie­dienst­leisters Thermondo.

27 % würden sich demnach für Solar­thermie entschieden, wenn sie denn die freie Wahl hätten. Erdgas, bisher im Wärme­markt mit rund 50 % im Bestand und im Neubau die klare Nr. 1, käme nur auf 23 %. Recht populär ist auch Erdwärme, mit der 18 % heizen wollen würden.

Quelle: Thermondo Solarthermie, Wärmepumpe

Quelle: Thermondo

Besonders attraktiv ist die Solar­thermie in Thüringen. Hier würden 47 % gerne mit der Solar­thermie heizen. Es folgen Sachsen mit 37 % und Bran­denburg mit 36 %. Die Beliebtheit der Solar­thermie lässt sich unter anderem auch mit ihrer Repu­tation begründen, schließlich sind 94 % der Befragten überzeugt, dass sie mit ihr umwelt­freundlich heizen. Ein Wert, den kein anderes Heiz­system auch nur annähernd erreicht. So halten 73 % die Wärme­pumpe für umwelt­freundlich und 42 % Erdgas.

Erdgas bleibt Nr. 1

Bei den Studi­en­teil­nehmern, die in den kommenden zwölf Monaten eine Heizungs­sa­nierung planen, haben 31 % noch keine Entscheidung über das Heiz­system getroffen. Die momentane Tendenz spricht aller­dings für Erdgas und Solar­thermie. Während 20 % eine Gasheizung kaufen werden, haben sich 19 % für eine Solar­thermie entschieden. Die Ölheizung ist weit weniger populär und wird nach der Moder­ni­sierung nur in 3,5 % der Haushalte zu finden sein.

Inter­essant ist, dass viele Heizungen in deutschen Eigen­heimen ein Alter erreicht haben, in dem eine Moder­ni­sierung aus ökono­mi­schen und ökolo­gi­schen Sinnen empfohlen wird. So sind 30 % zwischen elf und zwanzig Jahren alt, 12 % bereits zwischen 12 und 30 Jahre und 5 % sogar schon über 30 Jahre alt. Hier soll einmal darauf hinge­wiesen sein, dass der Austausch 30 Jahre alter Heiz­kessel gesetzlich vorge­schrieben ist.

Hälfte spart bei Temperatur

Die Studie ergab zudem, dass 53 % der Befragten darauf achten, nicht zu warm zu heizen, um so die Heiz­kosten nicht in die Höhe zu treiben. Darüber hinaus werden auch andere Ener­gie­spar­tipps umgesetzt. Am popu­lärsten ist das Stoß­lüften (77 %), das Frei­räumen der Heiz­körper (51 %) und die Abdichtung der Fenster und Türen (44 %). Inter­es­santes Ergebnis am Rand: Unge­achtet aller Spar­maß­nahmen sehen zwei Drittel der Deutschen ihre Wohl­fühl­tem­pe­ratur bei 20 bis 22,5°Celsius.

Zur Umfrage:
Das Markt­for­schungs­in­stitut Dr. Grieger & Cie. befragte im August 2016 im Auftrag von Thermondo Eigen­heim­be­sitzer danach, welche verschie­denen Heizungs­arten sie verwenden, wie sie zu klas­si­schen und alter­na­tiven Heiz­me­thoden stehen, und was sie über einen Heizungs­wechsel denken.

Befragt wurden 1037 Personen zwischen 20 und 69 Jahren. Die Mehrheit lebt in einem Haushalt mit 2 bis 4 Personen und 36,1 % aller befragten Personen verfügen über ein monat­liches Haus­halts­net­to­ein­kommen zwischen 2.600 und 4.000 Euro.

Es wurden Bürger aus allen Bundes­ländern befragt, die Mehrzahl der Studi­en­teil­nehmer wohnt auf dem Land oder in einer mittleren Stadt mit bis zu 99.000 Einwohnern in Baden-​Württemberg, Bayern und Nordrhein-​Westfalen. Wichtig war, dass sie ein Mitspra­che­recht bei der Heizung in dem von ihnen bewohnten Haus haben.


Über das wachsende Angebot an Heizstrom, der für die in der Umfrage gut wegge­kommene Wärme­pumpe ideal ist, infor­miert Energieblogger-​Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Strom­aus­kunft.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

1 Kommentar

  1. Rainer

    Wenig verwun­derlich – wenn dann noch die Umge­bungs­flächen „schöne +20°C” nicht unter­schreiten, die Heizung eher „strahlt” als „bläst” ist Mensch – Mann ein wenig früher, Frau nun ja, ein wenig später zufrieden… 

    das hab ich mir ebenda raus­ko­piert Alles sehr schön erklärt : 

    Behag­lichkeit des Menschen 

    Die Behag­lichkeit des Menschen hängt von der wärme­phy­sio­lo­gisch „richtigen” Tempe­ratur ab. Diese Tempe­ratur ist jedoch keine Normgröße, sondern unter­liegt subjek­tiven Empfin­dungen. Beispiels­weise empfinden bei einer Raum­luft­tem­pe­ratur von 20 °C etwa 45 % der Männer und 40% der Frauen ther­mi­sches Wohl­be­finden. Diese Tempe­ratur empfinden jedoch 15 % der Männer und 20 % der Frauen als zu kühl und jeweils 40 % als zu warm.

    Die empfundene Tempe­ratur des Menschen hängt von seiner Wärme­abgabe ab. Diese setzt sich durch Strahlung an die Raumwände mit der mittleren Tempe­ratur und durch Konvektion an die Luft zusammen.

    Da wäre noch das hier Mensch heizt Raum – Mensch­heits­traum? alles mal „anders­herum” brrrr

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