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Nach den Wirbel­stürmen: Keine Änderung der US-​Klimapolitik in Sicht

von | 16. Oktober 2017

Es war das erste Mal in der Geschichte, dass die Ameri­kaner innerhalb eines Jahres mit zwei Kategorie 4‑Stürmen zu tun hatten. Die Rede ist von „Harvey” (17. August bis 3. September 2017) und „Irma” (30. August bis 16. September 2017).

Ameri­kaner bleiben skeptisch

Wer schon einmal einen Wirbel­sturm erlebt hat, der wird die Bilder und die Gefühle, die er im Zuge der Kata­strophe verspürte, niemals vergessen können. Häuser werden von den Funda­menten geschoben, Flut­wellen heben Boote über ganze Gebäu­de­reihen und Autos parken plötzlich auf Balkonen. Es überwiegt die Angst vor der Tatsache, der Natur tatsächlich ausge­liefert zu sein.
Natürlich reagieren auch Medien und Politiker auf derartige Kata­strophen: Wie können Menschen geschützt und wie kann den betrof­fenen Regionen tatsächlich geholfen werden? Wie viel Geld wird für den Aufbau benötigt? Auch in Europa stellen sich viele Menschen die Frage, ob derartige Natur­ka­ta­strophen auch in Deutschland, Frank­reich oder Öster­reich möglich sind? Die Politiker befassen sich zwar mit derar­tigen Fragen, bekämpfen aber oftmals nur die Symptome. Im Mittel­punkt stehen dabei immer die Klima­for­scher und die Personen, die nicht an den Klima­wandel glauben. Dazu gehört auch US-​Präsident Donald Trump.

Ein Wirbel­sturm bekommt die Energie vom warmen Ozean. Es ist leider die Wahrheit, dass die Ozeane immer wärmer werden, weil wir Kohle, Öl und Gas verbrennen und somit genug Treib­hausgas in die Atmo­sphäre blasen. In den letzten zwei Jahren haben wir die schlimmsten und stärksten Stürme erlebt, die je gemessen wurden. Es ist kein Geheimnis, dass derartige Natur­ka­ta­strophen, wenn das Klima noch mehr durch den Menschen verändert wird, immer häufiger in Erscheinung treten werden”, so der Forscher Michael Mann gegenüber der „Washington Post”. Einige Forscher verweisen gerne auf „längst vergangene Stürme”. „Stürme gab es schon immer. Das hat nichts mit dem Klima­wandel zu tun.”

Auch Tom Bossert (US-​Heimatschutzministerium) ist sicher, dass es eine „längere Trend­analyse” braucht, um sicher sagen zu können, dass die „neuen Natur­ka­ta­strophen durch den Klima­wandel” verur­sacht wurden. Selbst die NOAA, die ameri­ka­nische Klima- und Wetter­be­hörde, sieht keinen „richtigen Zusammenhang”.

Trump ist und bleibt der größte Klimaskeptiker

Eigentlich sind derartige Aussagen keine große Über­ra­schung. Schluss­endlich ist Donald Trump, der aktuelle Präsident der Verei­nigten Staaten, der wohl größte Klima­skep­tiker der Welt. „Es gibt keine Beweise für den Klima­wandel und die Erder­wärmung”, so Trump. Kein Wunder also, dass er das Land von Regu­lie­rungen „befreite”, auf denen „Klima­schutz” stand, die vom Vorgänger Barack Obama geschaffen wurden. Zudem wollen die USA auch aus dem Pariser Klima­ab­kommen aussteigen. Bleiben die USA somit das Land der Autos, des Plastiks und der Klima­an­lagen? „Natürlich waren es Stürme kata­stro­phalen Ausmaßes”, gab Trump zu, doch mit dem Klima­wandel hätten die Natur­ka­ta­strophen „nichts zu tun”.

Auch das konser­vative und das rechte Lager sind der Meinung, „Irma” und „Harvey” seien nicht mehr als die „grimmigen Galli­ons­fi­guren der Linken”. „The Daily Signal”, eine rechte Seite, hat bereits nach den verhee­renden Stürmen darauf verwiesen, dass die „Linken jetzt wieder sagen werden, sie haben es immer gewusst”. „Sie sollten sich besser um die Opfer kümmern und ihre Hilfe anbieten”, so „The Daily Signal” weiter. Auch (einige) ameri­ka­nische Medien scheinen nur Symptome bekämpfen zu wollen.

Es werden nur die Symptome bekämpft

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In den letzten 150 Jahren gab es nur ein richtiges Schwer­ge­wicht, das es in weiterer Folge in die Top 10 der „todbrin­gendsten Stürme” schaffte: „Katrina”. Positiv ist nur die Nachricht, dass die Zahl der Toten sinkt. Das liegt einer­seits an den Vorher­sagen und ande­rer­seits an den präven­tiven Evaku­ie­rungen. Jedoch steigen die Schäden, da die Küsten immer teurer und auch dichter bebaut werden. Fakt ist, dass die ameri­ka­ni­schen Politiker – allen voran Präsident Trump – umdenken müssen. Es müssen mehr US-​Dollar für Forschung bereit gestellt und nicht gestrichen werden; die Küsten­ge­biete sollten wieder der Natur zurück­ge­geben werden. Derartige Entwick­lungen sind, solange der größte Klima­skep­tiker der Welt auch gleich­zeitig der „mäch­tigste Mann der Welt ist”, aber nicht zu erwarten.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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