Wird ein neuer Heizkessel eingebaut, sollten auch die Rohrleitungen überprüft werden. Eine Dämmung der Heizungsrohre ist auch im Bestand bei Sanierungen Pflicht. Foto: ZVSHK

Heiz­körper: Verschlis­senes raus, Effi­zi­entes rein

von | 10. Januar 2018

Wird ein alter Wärme­er­zeuger gegen ein neues ausge­tauscht, so bleiben die Heiz­körper meist erhalten. Eine Vorge­hens­weise, die Probleme nach sich ziehen kann. Denn die Heiz­körper sind in der Regel auf die notwen­digen Leis­tungen bei entspre­chender Vorlauf­tem­pe­ratur ausgelegt worden. 

Daher ist eine Über­prüfung unum­gänglich. Zudem sind ältere Modelle längst nicht so effizient wie neue. Doch es gibt Ausnahmen. Nicht immer macht ein Heiz­kör­per­tausch Sinn.

Eines vorab: Heiz­körper gehören dringend ausge­tauscht, wenn sie offen­sicht­liche Verschleiß­erschei­nungen zeigen. Dazu zählen Rost­stellen, undichte Anschluss­stellen oder aufgrund von Korrosion nicht mehr funk­ti­ons­fähige Ther­mo­state. Zwar könnte man Letztere austau­schen, sie sind aber ein deut­licher Hinweis, dass der Heiz­körper seine besten Zeiten hinter sich gelassen hat. Auch wenn die Heizungs­anlage komplett erneuert wird, also weg von Verbren­nungs­technik und hin zur Wärme­pumpe, scheint ein Austausch geboten, da diese Systeme besser mit Flächen­hei­zungen korrespondieren.

Ausnahmen gibt es nur wenige, etwa, wenn Flächen­hei­zungen aus verschie­denen baulichen oder Denk­mal­schutz­gründen nicht groß genug ausfallen können. In jedem Fall muss die neue Leistung für den Heiz­körper entspre­chend der DIN EN 12831 berechnet und mit der Heizlast abge­glichen werden. Das könnte proble­ma­tisch werden, wenn die notwen­digen Daten dafür nur unvoll­ständig oder überhaupt nicht vorliegen. Hier hilft eine Recherche, in der das Mauerwerk mithilfe des Baujahrs des Gebäudes zugrunde gelegt und die wahr­schein­lichen Ener­gie­ver­bräche je m² berechnet werden. Mitt­ler­weile bieten auch zahl­reiche Hersteller Apps, die sowohl diese Recherche als auch die Heiz­last­be­rechnung unterstützen.

Ein Austausch mit Vorteilen

Den wenigen Ausnahmen, in denen die alten Heiz­körper weiterhin betrieben werden können, stehen jedoch einige Gründe entgegen, die für einen Austausch sprechen. Der wich­tigste ist die mangelnde Wirt­schaft­lichkeit. So sind die alten und durchaus noch häufig anzu­tref­fenden Radia­toren mit bis zu zwei Dritteln mehr Wasser gefüllt als moderne Flach­heiz­körper und vor allem häufig knapp dimen­sio­niert. Deswegen benötigen sie höhere Vorlauf­tem­pe­ra­turen, als es für moderne Wärme­er­zeuger gewünscht wird, um behag­liche Zimmer­tem­pe­ra­turen zu erreichen. Zudem lassen sie sich durch die höheren Wasser­mengen im Inneren schwer­fäl­liger via Ther­mostat regeln. …


Gekürzt. Geschrie­ben für IKZ. Zum Abo geht es hier. Erschie­nen in 24/​2017. Der kom­plette Beitrag ist auch hier online zu lesen.

Mit der Infra­ro­t­hei­zung, befas­sen sich meine Energieblogger-​Kollegen von energie​-exper​ten​.org hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Was warm hält, hält auch kühl

Was warm hält, hält auch kühl

Heizen und Kühlen von großen Gewerbe- und Bürogebäuden stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an Energieeffizienz, Kosten, Umweltverträglichkeit und Komfort. Oder doch nicht? Wäre es nicht besser, Heizen und Kühlen mit einer einzigen Technologie zu bewältigen?...

Daten für den kommu­nalen Wärmeplan: Wer muss was liefern

Daten für den kommu­nalen Wärmeplan: Wer muss was liefern

Für die kommunale Wärmeplanung gilt in besonderem Maße die alte Ingenieurweisheit: Ich kann nur verändern, was ich messen kann. Und dazu braucht man Daten. Die müssen theoretisch von allen Wärmeverbrauchern kommen, also von Industrie, Gewerbe, Wohnungsgesellschaften...

Welches Potenzial hat Biomethan?

Welches Potenzial hat Biomethan?

Biomethan könnte durchaus eine Rolle für Fahrzeuge und die Wärmeversorgung spielen. Die Potenziale sind begrenzt, aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Durch den Wegfall der EEG- und KWK-Vergütung kommen alte Biogasanlagen auf den Markt, die weiter betrieben werden...

Luftwärme für ein Luftschutzbauwerk

Luftwärme für ein Luftschutzbauwerk

Der Bilker Bunker nahe der Düsseldorfer Altstadt hat eine bewegte Geschichte. Doch er soll auch eine Zukunft haben. Und die bekommt er mit moderner Haustechnik – dank Wärmepumpen und eines ausgefeilten Lüftungssystems. Das Luftschutzbauwerk Nr. 25 an der Ecke Aachener...