Jeder will Energie sparen. Ob durch Zeitschalter an den Steckleisten, Abschalten von Geräten im Standby-Modus oder Kochen mit Restwärme – Strom sparen heißt Geld sparen! Täglich machen wir Gebrauch von vielerlei solchen Tipps, um unsere Nebenkosten klein zu halten. Damit leisten wir ganz nebenbei unseren Beitrag zum Umweltschutz. Privathaushalte verbrauchen allerdings nur knapp ein Viertel des Stroms, laut Statistik des Umweltbundesamtes ist die Industrie der hungrigste Sektor mit einem Verbrauch von über 40%. Welche Energiesparmaßnahmen können Unternehmer nutzen, ohne dabei Effizienz oder Produktivität zu verlieren?
Unterschätzte Stromfresser
Dass produzierende Unternehmen Energie benötigen ist selbstverständlich. Doch nicht nur Maschinen wollen betrieben werden. Gebäude werden beheizt und beleuchtet und gerade in hier sind die größten Ersparnisse möglich. Der Grund für das hohe, ungenutzte Potential ist der noch immer weit verbreitete Einsatz veralteter Technik. Zwar sind Glühbirnen seit fast zehn Jahren verboten, es gibt jedoch noch immer immense Dunkelziffern an Vorräten und wer besonders aufmerksam ist, mag die eine oder andere Birne noch in einer Fabrikhalle finden. Auch die Halogenlampe – Zunächst bejubelt als Nachfolger der Glühbirne – entpuppte sich als nicht energieeffizient durch wird seit September 2018 nicht mehr produziert. Eine komplette Umrüstung auf LED-Beleuchtung ist auch für große Unternehmen der beste Ratschlag, um Nebenkosten zu senken: Laut der Deutschen Energieagentur sparen LEDs im Vergleich zu herkömmlicher Beleuchtung ganze 70%!
Es kommt auf die Details an
Ein Konzept zum betrieblichen Energiemanagement sollte alle Möglichkeiten zur Realisierung des Einsparpotentials berücksichtigen. Die Anschaffung neuer Technik, etwa neueren, effizienteren Produktionsanlagen, die Isolierung von Gebäuden für bessere Wärmehaltung oder auch Verglasung mit guten thermischen Eigenschaften – All dies sind Maßnahmen, die sich in der Praxis schnell amortisieren und somit sind sie aus unternehmerischer Sicht attraktiv. Dabei sollten auch die kleinsten Maßnahmen nicht unterschätzt werden. Bei Umgang mit Starkstrom können zum Beispiel abschaltbare Steckdosen genutzt werden, mit denen die passive Energieabfuhr an angeschlossene, nicht genutzte Geräte unterbunden werden kann.
Eine intelligente Vernetzung aller Systeme erlaubt Automatisierung und Fernsteuerung – Genau wie im eigenen Smart-Home. Vorreiter ist hier das „Edge“, ein 40.000m² Bürogebäude in Amsterdam. In diesem werden alle Systeme über Apps gesteuert, Solarenergie wird genutzt, Regenwasser wird über die Dachrinnen gesammelt und versorgt Toiletten und Grünflächen und selbst die Außenfassaden sind in einem Winkel gebaut, welcher direkte Sonneneinstrahlung reduziert und somit die Wärmebildung im Gebäude reduziert. Hier kann auch die Industrie noch einiges lernen.
Das Fazit bleibt: Effizientes Energiemanagement hilft Unternehmen Geld zu sparen, die Umwelt zu schützen und sichert ganz nebenbei die Zukunftsfähigkeit und den langfristigen Gewinn. Ebenso wie in den eigenen vier Wänden auf mögliches Potential geachtet wird, muss dieses auch in der Wirtschaft realisiert werden. Übrigens fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie viele Maßnahmen zum Einsparen von allen Arten von Energie – Nicht nur für Strom!
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