Foto: Kay Okon leistet Pionierarbeit beim Umbau des Untergrundspeichers in Bad Lauchstädt. Foto: VNG Gasspeicher

VNG-​Tochter macht Unter­grund­speicher fit für Wasserstoff

von | 25. September 2019

Der Unter­grund­speicher (UGS) Bad Lauch­städt der VNG Gasspeicher GmbH, ein Toch­ter­un­ter­nehmen der Leipziger VNG AG, soll für Wasser­stoff umge­rüstet und damit fit für die Ener­gie­wende gemacht werden. Ange­kündigt wurde dies schon auf der Bilanz­pres­se­kon­ferenz des Leipziger Gaskon­zerns im Frühjahr. 

Derzeit laufen die Planungen gemeinsam mit einem Partner, der Terrawatt Planungs­ge­sell­schaft. Bis 2024, so Kay Okon, Leiter Engi­neering und Projekt­ma­nagement der VNG Gasspeicher, soll das Projekt nach den aktuellen Planungen abge­schlossen sein. Das neue Projekt heißt Ener­giepark Bad Lauch­städt und enthält neben dem modi­fi­zierten Speicher einen Windpark mit 40 MW Leistung und 160 Meter hohen Wind­kraft­an­lagen, dessen Strom komplett für einen Groß­elek­tro­lyseur genutzt werden soll. Der wiederum erzeugt bei geplanten 3.000 bis 4.000 Jahres­ar­beits­stunden Wasser­stoff, der in den UGS einge­spei­chert wird.

Netz­be­treiber 50Hertz betreibt zudem ein Umspannwerk in der Nähe des geplanten Parks, an dem grüner, in Windparks erzeugter Strom in einer weiteren Ausbau­stufe ebenfalls in den Elek­tro­lyseur einge­speist werden könnte. Dafür müssen aller­dings noch die geeig­neten regu­la­to­ri­schen Rahmen­be­din­gungen seitens des Gesetz­gebers geschaffen werden.

Wasser­stoff für chemische Industrie

Der produ­zierte Wasser­stoff wiederum soll vor allem an die chemische Industrie verkauft werden, die im Raum Leipzig-​Halle-​Merseburg gut aufge­stellt ist und die verstärkt nach „Grünem Wasser­stoff“ verlangt. Dieser könnte dann lang­fristig den bisher vor allem aus der Dampf­re­for­mation von Erdgas stam­menden „grauen Wasser­stoff“ substi­tu­ieren. Schon jetzt gebe es Anfragen, so Okon, die sich auf den Aufkauf der gesamten Jahres­pro­duktion bezögen. Während die Preise für grauen Wasser­stoff am Markt derzeit zwischen zwei und drei Euro je Kilogramm Wasser­stoff betragen, zahlt man für grünen Wasser­stoff zwischen fünf und sechs Euro je Kilogramm. Später soll auch über den Direkt­ver­trieb via Wasser­stoff­tank­stelle des direkt an der Autobahn A38 gelegenen Ener­gie­parks nach­ge­dacht werden. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Energie&Manage­ment. Erschie­nen in der Ausgabe 17/​2019. Der vollstän­dige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo, dem Arti­kel­kauf oder den verschie­de­nen Abonnement-​Paketen geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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