Smarten Quartieren und deren Ausformung als smarte Städte gehört die Zukunft. Selbst die Bundesregierung bedenkt sie mit besonderen Fördermaßnahmen. Anders als bei bisherigen Bauprojekten bedarf es hier der Einbindung vieler – und vor allem gleichberechtigter – Partner. Denn ohne Versorger, Mobilitätsanbieter, Vermieter und Betreiber gibt es keine intelligenten Lösungen.
Vorreiter in Sachen smarter Quartiere ist Mannheim: Die Stadt steht schlichtweg für modernes Bauen. Auf dem Gelände der ehemaligen Franklin-Kasernen der US-Armee entsteht ein Vorzeigeprojekt, in dem eigene Energieerzeugung, Mobilität und soziales Wohnen miteinander verwoben werden (siehe auch DW 5/2019, Zusammen denken wir Mobilität neu, Seite 13 f.).
Dort wird ein Wohnprojekt 9.000 Menschen Obdach bieten. E‑Mobilität ist fester Bestandteil, nicht nur mit E‑Autos, sondern auch mit elektrischen Lastenrädern oder Fahrrädern. Alle können via Carsharing bei der Verwaltung des Quartiers gemietet werden. Eine 400 m3 große PV-Anlage auf dem Dach des Quartiersmanagements sorgt für ausreichend Strom zum Tanken. Die monatliche Flatrate kostet lediglich 30 Euro – so viel wie ein Stellplatz.
Doch auch im 60 Kilometer entfernten Kaiserlautern wird derzeit viel gebaut – auf dem Gelände des einst weltberühmten Nähmaschinenherstellers Pfaff. Das Quartier soll sich zu großen Teilen selbst mit Energie versorgen, Hauptträger dafür sind PV-Module an Dächern und Fassaden. Deren Strom wird sowohl in Großbatterien auf Quartiersebene als auch in den einzelnen Gebäuden in Hausspeichern eingelagert, um abends oder bei trübem Wetter abrufbar zu sein. Möglich ist dies nur durch ein intelligentes Netz, ein Smart Grid, das zudem für die E‑Mobilität sogenanntes bidirektionales Laden ermöglicht. Die Autobatterien dienen, falls sie nicht gebraucht werden, ebenfalls als Stromquelle. …
Gekürzt. Geschrieben für DW Die Wohnungswirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 04/2020. Zum Abonnement der Zeitschrift Die Wohnungswirtschaft geht es hier.
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