Häufig werden Kunststoffabfälle nur verbrannt. Neben der energetischen Nutzung weist die Verflüssigung zu einem weiterverarbeitbaren Crude deutliche Vorteile gegenüber mineralischem Rohöl auf.
Kunststoffe lassen sich auf recht einfache Art verflüssigen und damit in den Ausgangszustand des Grundstoffs zurückversetzen, aus dem sie erzeugt wurden. „Ein aktuelles Beispiel für einen Pyrolyseprozess ist das ReOil-Verfahren […], welches sich gerade im Pilotbetrieb in der Raffinerie Schwechat befindet ]…]. Ein flüssiges, hochsiedendes Raffinerienebenprodukt fungiert hierbei als Lösungsmittel, um die Viskosität und Wärmeleitfähigkeit der Kunststoffschmelze zu verbessern”, benennen die Springer-Autoren A. Lechleitner, D. Schwabl, T. Schubert, M. Bauer und M. Lehner in ihrem Zeitschriftenbeitrag Chemisches Recycling von gemischten Kunststoffabfällen als ergänzender Recyclingpfad zur Erhöhung der Recyclingquote ab Seite 53 ein Beispiel für eine industrielle Anwendung.
In der Raffinerie wurde gemeinsam vom Betreiber OMV und dem Kunststoffspezialisten Borealis ein Verfahren entwickelt, bei dem die Kunststoffabfälle unter moderatem Druck und bei etwa 400 °C verflüssigt werden. Dieses ReOil genannte Verfahren beruht also auf einem Pyrolyseprozess. Im Endeffekt entstehen aus den sehr langkettigen Kohlenwasserstoffen der Kunststoffe deutlich kürzere und eben flüssige Kohlenwasserstoffe – ein synthetisches Crude, kurz SynCrude, das Rohöleigenschaften aufweist und direkt in der Raffinerie gemeinsam mit mineralischem Rohöl zum Einsatz kommen kann. …
Gekürzt. Geschrieben für Springer Professional. Der komplette Beitrag ist hier zu lesen.
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