Heizlastberechnungen nicht nur für Ölheizungen sind zwar streng genormt, führten in der Vergangenheit jedoch zu viel zu hohen Auslegungen und somit zu höheren Verbräuchen als nötig. Seit April 2020 nun soll eine nationale Auslegung der DIN EN 12831–1 dies vermeiden.
Gerade Ölkessel wurden in der Vergangenheit meist zu groß dimensioniert, getreu dem Motto: Viel hilft viel! Damit wäre man zwar in knackig kalten Wintern auf der sicheren Seite, doch die gibt es kaum noch. Während eines überwiegenden Teils der Zeit laufen solche Heizungen daher ineffizient. Untersuchungen gehen davon aus, dass die Wärmeerzeuger generell 1,8- bis 2,0mal größer ausgelegt wurden als nötig. Vorteile sah man im schnelleren Aufheizen des Trinkwassers oder darin, die Heizung einfach „untertourig“ und damit vermeintlich sparsam laufen zu lassen. Hinzu kam, dass die Heizlast der betreffenden Gebäude selten nach Norm ermittelt, sondern eher geschätzt wurde.
Doch eine zu großzügige Auslegung führt zu einer ganzen Reihe von Fehlern beim Verbrennungsvorgang, die sich in mangelnder Effizienz niederschlagen. Brennwertgeräte können dann nicht optimal gefahren werden, die Heiz- und Umwälzpumpen sind zu groß ausgelegt und verbrauchen mehr Strom als nötig. Gleiches gilt für Rohrleitungen und Heizflächen. Das wiederum macht einen hydraulischen Abgleich, bei Brennwertgeräten ein Muss, schwierig.
Wer wissen will, ob ein Ölkessel zu groß dimensioniert ist, kann dies mithilfe der Nennbelastung des Brenners herausfinden. Diese ist auf dem Einstellungsprotokoll der Wartungsfirma vermerkt. Fehlt diese Angabe, kann der mittlere Wert der auf dem Typenschild angegebenen Leistungsberieche angenommen werden. Auch eine genaue Messung durch einen Fachbetrieb ist möglich.
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 03/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
0 Kommentare