Interview mit Florian Feller, Leiter Klimastrategie & Politische Arbeit erdgas schwaben sowie Projektleiter von H2 vor Ort
s+w: Welche Beimischungen von Wasserstoff sind in ein „normales“ Erdgasnetz bisher möglich?
Da muss man zwei Ebenen betrachten. Zuerst die technische. Das Fachregelwerk des DVGW sieht bis zu 10 Prozent H2 im Gasnetz vor. Dabei muss man aber Rücksicht auf sensible Endverbrauer wie CNG-Tankstellen und industrielle Anwender nehmen. Hier wird an Lösungen gearbeitet, den Wasserstoff vorher rauszufiltern. Die Endgeräte im Wärmemarkt halten gut bis 20 Prozent Wasserstoff aus. Deswegen will der DVGW auch das Regelwerk auf 20 Prozent erweitern.
Dann gibt es noch die marktliche Seite, diese betrifft auch andere klimaneutrale Gase wie Biomethan und SNG. Hier müssen Klippeneffekte vermieden werden. Durch den kontinuierlichen Anstieg des CO2-Preises werden fossile Gase bis zu einem Tag X billiger sein als klimaneutrale. …
Wie könnte man höhere H2-Beimischungen erreichen?
Die anvisierten 20 Prozent Beimischung sind ein wichtiger Schritt, für den kaum Anpassungen am Verteilnetz notwendig sind. Dennoch ist ein weitaus stärkerer Einsatz von Wasserstoff im Verteilnetz möglich und sinnvoll. Es sollten hierbei jedoch die Beimischquoten nicht beliebig erhöht werden. Besser sollte regional ab einer Beimischung von 20–30 Prozent auf eine reine Wasserstoffversorgung umgestellt werden. So kann vermieden werden, dass die Endanwender mit unnötigen Anpassungszyklen bezüglich ihrer Verbrauchsgeräten konfrontiert werden. …
Gekürzt. Gescheiben für stadt+werk. Der vollständige Beitrag ist in der Ausgabe 03−04÷2021 erschienen und kann hier nachgelesen werden. Zum Abonnement geht es hier.
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