Heizgeräte, die fossile Brennstoffe nutzen, werden in Zukunft kostenseitig nur schwer kalkulierbar sein. Zwar sind die Technologien – vor allem Brennwertkessel, aber auch Blockheizkraftwerke – bewährt. Der Rohstoffpreis wird jedoch weiter steigen oder auf hohem Niveau stagnieren. Dafür sorgen zwei Faktoren: Knappheit und CO2-Preis.
Die Insel zeigt, was auch hier drohen könnte: In Großbritannien verdreifachten sich die Großhandelspreise für Erdgas im Zeitraum eines halben Jahres – zugegebenermaßen ausgehend von einem historischen Tiefstand im Coronajahr 2020. Das zwang schon die ersten Händler zur Aufgabe. Auch einige Industrien, etwa die Tierzucht, die auf Erdgasheizungen angewiesen ist, stehen vor großen Problemen. Die Teuerung ist teils hausgemacht, zum größten Teil aber auch nicht. Großbritannien heizt zu 75 % mit Erdgas (zum Vergleich: hierzulande sind es etwa 50 %), die eigenen Förderfelder wurden bereits vor vier Jahren ausgeschöpft. Seitdem ist das Land komplett von Importen abhängig. Und die werden auch durch die aus der Pandemie wieder erwachten Volkswirtschaften in Ostasien, die stark mit Erdgas befeuert werden, teurer.
Und: Der letzte kalte Winter leerte die Großgasspeicher. Im Sommer wurden die von den Betreibern nicht wieder aufgefüllt, weil sich die Preisdifferenz zwischen Sommer- und Wintergaspreisen bisher nicht lohnte. Dieses Szenario existiert auch in Deutschland – inklusive der zwar nicht ganz so drastischen Preissteigerungen, die aber dennoch ihre Auswirkungen haben werden. Ein erster Versorger, die Deutsche Energiepool, warf auch hier schon das Handtuch. …
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